Der Wirtschaftsausschuss des Münchner Stadtrats hat die Sanierung des Olympiastadions beschlossen. Auch die Fraktion der SPD stimmte dem 76 Millionen Euro teuren Projekt zu, nachdem sie lange an der Notwendigkeit der teuren Sanierungsvariante gezweifelt hatte.
Noch in der ersten Beschlussvorlage des Referats für Arbeit und Wirtschaft war davon ausgegangen worden, dass eine günstigere Sanierung vollkommen ausreichen würde. Die SPD sah deshalb keinen Grund, mehr für Sanierungsmaßnahmen auszugeben, um weitere Musiker für Open-Air-Konzerte im Olympiastadion zu gewinnen. Gestern erklärte Olympiapark-Chef Arno Hartung der SPD-Fraktion erneut, warum eine teurere Sanierungsvariante notwendig sei. Ohne diese müssten für Konzerte große Container oder Zelte aufgebaut werden, was wiederum sämtliche Einnahmen verschlingen würde. Durch die Sanierung hingegen würden alle vier Ebenen des Stadions verfügbar sein.
Nach langer Diskussion stimmte auch die SPD-Fraktion für die umfassende Sanierungsvariante.
Fraktionschef Alexander Reissl erklärte:
„Wir haben von vornherein gesagt: Unser Ziel ist, das Olympiastadion als lebendigen
Veranstaltungsort zu erhalten. Wir wollen nicht das Risiko eingehen, dass Weltstars München
meiden, weil wir ihnen keinen geeigneten Veranstaltungsort bieten können. Wenn wir dafür
nun so viel Geld ausgeben, ist das ein klares Bekenntnis zu einem verantwortungsvollen
Umgang mit dem Erbe Olympiapark und zum Stadion als Konzertbühne. Ärgerlich ist
allerdings, dass dem Stadtrat in der ersten Beschlussvorlage aus dem Wirtschaftsreferat
nicht gleich dargestellt worden ist, dass die teure Sanierungsvariante als alternativlos
angesehen wird“
Die teure Sanierungsversion umfasst die Erneuerung der Betriebstechnik und des Brandschutzes. Auch umfassende Schönheitsreparaturen sowie eine „bedarfsweise Instandsetzung auf Neubauniveau“ bei den Veranstaltungsflächen sind angedacht.