Die Süddeutsche Zeitung und der Karikaturist, Journalist und Buchautor Dieter Hanitzsch gehen künftig getrennte Wege. Grund war eine Karikatur, die den israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu zeigt und für heftige Kritik gesorgt hatte.
Die am Dienstag gedruckte Darstellung des Karikaturisten Dieter Hanitzsch hat offensichtlich für so viel Kritik gesorgt, dass er und die Süddeutsche Zeitung künftig getrennte Wege gehen werden. Das geht aus einem Facebook-Post Hanitzschs hervor. Auslöser war eine Karikatur, die den israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu in Gestalt der Popsängerin Netta zeigt, die am Samstag den Eurovision Song Contest gewann. Darauf hält er eine Rakete mit einem aufgedruckten Davidstern in der Hand und sagt in der Sprechblase: „Nächstes Jahr in Jerusalem!“.
„Hier werden Assoziationen an die unerträglichen Zeichnungen der nationalsozialistischen Propaganda geweckt. Auch wenn Karikaturen ironisieren und provozieren sollen, ist hier eine rote Linie überschritten worden“ sagte beispielsweise der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung,
Felix Klein. „Mit einer derartigen geschmacklosen Zeichnung entwertet man jede berechtigte Kritik an den Handlungen der israelischen Regierung“, ergänzte Klein laut eines dpa-Berichts.
Die „SZ“ hatte sich bereits am Dienstag für die Karikatur entschuldigt und in einer Stellungnahme bekannt gegeben, dass dies auch innerhalb und außerhalb der SZ-Redaktion zu Diskussionen geführt habe.