Mo., 25.06.2018 , 15:29 Uhr

Nach Maßkrugwurf auf Polizisten: Tatverdächtiger (18) in Untersuchungshaft

Nach dem Maßkrugwurf auf einen Polizisten bei einem Sonnwendfeuer in Geretsried hat die Polizei nun einen 18-jährigen als Tatverdächtigen verhaftet. Er räumte den Wurf bereits ein. Die Ermittlungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen und die Polizei hofft weiterhin auf Hinweise.

 

Wie berichtet, war es in der Nacht auf Sonntag, 24. Juni 2018, auf einer Sonnwendfeier in Geretsried zu einigen Straftaten gegenüber der Polizei gekommen. Ein Polizist war dabei von einem offenbar zielgerichtet geworfenen Maßkrug getroffen und verletzt worden. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei ermitteln seitdem wegen versuchten Totschlags.

 

18-Jähriger festgenommen

 

Noch am Sonntagnachmittag gelang der Kripo Weilheim die Festnahme des mutmaßlichen Maßkrugwerfers. Bei seiner Vernehmung räumte der junge Mann (18) den Wurf auch ein. Er wurde heute auf Antrag der Staatsanwaltschaft München wegen des Tatvorwurfs des versuchten Totschlags dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Der 18-Jährige kam in Untersuchungshaft in eine Justizvollzugsanstalt.

 

Laut Polizei war die Sonnwendfeier am Samstagabend im Geretsrieder Stadtteil Gartenberg zunächst völlig friedlich verlaufen, ehe eine größere Gruppe von überwiegend amtsbekannten Personen am späten Abend hinzugekommen war. Die Veranstalter hatten dann die Polizei zu Hilfe gerufen, weil es mit Mitgliedern der Gruppe immer wieder zu Problemen gekommen war. Beim Eintreffen der Streifen hatten sich die Aggressionen der etwa 20 Mitglieder der Gruppe umgehend gegen die Beamten gerichtet und es kam zu verschiedensten Staraftaten, wie Beleidigungen, Widerstandshandlungen, Körperverletzungen, versuchter Gefangenenbefreiung, Landfriedensbruch. Die Aggressionen gipfelten darin, dass der Polizeibeamte von einem Maßkrug getroffen und verletzt wurde.

 

Derzeit laufen gegen weitere drei bereits identifizierte junge Männer (16, 18, 19 Jahre) strafrechtliche Ermittlungen wegen o.a. Delikte. Die Polizei bittet zur lückenlosen Klärung der Abläufe und zur Identifizierung weiterer Beteiligter nach wie vor um Hinweise von Zeugen:

 

 

Hinweise bitte an die Kriminalpolizeiinspektion Weilheim unter der Telefonnummer (0881) 6400 oder an die Polizeiinspektion Geretsried unter der Telefonnummer (08171) 93510.

 

Polizeipräsident Robert Kopp zu den massiven Angriffen auf die Polizeibeamten:

 

„Es ist ein Alarmzeichen und ich sehe es mit großer Besorgnis, dass Polizeibeamte und Rettungskräfte schon aus nichtigen Anlässen immer öfter zur Zielscheibe von Aggression, brutaler Gewalt und zunehmender Verrohung werden. Der sinkende Respekt vor der Uniform wird schleichend zum Dauerzustand in Teilen unserer Gesellschaft. Normgerechtes Verhalten verliert offensichtlich bei manchen Menschen immer mehr an Wert. Die Polizei wird deshalb gerade in diesem Sachverhalt sehr akribisch und konsequent ermitteln. Nach der Festnahme des Haupttäters bin ich zuversichtlich, dass wir auch alle anderen Straftäter, die sich an den Angriffen auf Polizeibeamte beteiligt haben, schnell feststellen werden. Ich hoffe in diesem Zusammenhang aber auch auf deutliche Strafen durch die Justiz, um Polizeibeamte oder Rettungskräfte vor solchen Gewaltausbrüchen zu schützen. Meinen beim Einsatz verletzten Kollegen wünsche ich eine rasche und vollständige Genesung.“

 

 

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