Wer bei seinem Einkauf gerne auf Verpackungsmüll verzichten möchte, hat bald eine Möglichkeit mehr in München. Im Januar wird ein zweiter verpackungsfreier „Ohne“-Supermarkt in Haidhausen eröffnet.
Ein Einkauf in einem herkömmlichen Supermarkt bringt auch eine Menge an Verpackungsmüll mit sich. Doch es geht auch anders. Das zeigt Hannah Sartin gemeinsam mit ihrem Mann Carlo Krauß und Christine Taub, mit denen sie einen verpackungsfreien Supermarkt in der Maxvorstadt betreibt. Die Nachfrage ist inzwischen so groß, dass im Januar ein zweiter „Ohne“-Laden in Haidhausen eröffnet.
„Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren“, erzählt Sartin. Der Laden wird ungefähr so groß wie der erste sein und auch das Konzept bleibt gleich. Kunden können hier unverpackte Lebensmittel von Cerealien über Milchprodukte, Obst, Gemüse und auch Hygieneartikel kaufen und in ihren mitgebrachten Behältnissen transportieren. Diese werden vorher abgewogen, damit auch nur der tatsächliche Inhalt bezahlt wird und mit Hilfe von Spendern können einzelne Lebensmittel portioniert werden. Gelagert werden die Produkte auf plastikfreien Ständern. Auch ein kleines Bistro, mit der Möglichkeit einen Kaffee zu trinken wird es geben.
Wurde für die Eröffnung des ersten Ladens im Jahr 2016, noch mit Crowdfunding Geld gesammelt, kann der neue Supermarkt von den Gründern selbst finanziert werden, denn die Nachfrage ist da. Ihre Kundschaft ist bunt gemischt, von Singles über Großfamilien, Studenten oder Senioren, alle kaufen gerne bei im „Ohne“-Supermarkt ein. Im Gespräch mit ihnen stellt Hannah Sartin fest, dass das Bewusstsein für eine nachhaltige Lebensweise bei den Menschen wächst.
Sie selbst lebt mit ihrer Familie seit 2014 müllfrei und hat anfangs festgestellt, dass es in München sehr wenige Alternativen gibt. „Meinen Aha-Moment hatte ich, als ich selbst Cornflakes gebacken habe“, erzählt die gelernte Schneiderin. Mehrere Stunden habe sie dafür in der Küche gestanden. Gemeinsam mit ihrem Mann entwickelte sie dann die Idee für den verpackungsfreien Supermarkt.
Das Betreiben der Läden ist natürlich auch mit großem Aufwand verbunden, da es viele Vorschriften gibt. Doch für Hannah Sartin und ihre zwei Mitstreiter lohnt es sich auf jeden Fall. Die drei Geschäftführer werden aktuell von 14 Mitarbeitern unterstützt. Wer auch mal verpackungsfrei einkaufen möchte, kann dies dann ab Januar im neuen „Ohne“-Supermarkt in Haidhausen oder auch in der Filiale in der Maxvorstadt tun.