So, 24.09.2017 , 14:42 Uhr

Oktoberfest 2017 in Zahlen: Die Wiesn-Halbzeitbilanz der Münchner Polizei

München: Seit einer Woche wird auf der Theresienwiese das 184. Oktoberfest gefeiert. Nach einem ruhigen Wiesn-Auftakt zieht die Münchner Polizei zum ersten Sonntag Halbzeitbilanz. Hier die Zahlen und Fakten zu den bisherigen Einsätzen.

 

Die Wiesn startete laut Polizei mit starken Besucherzahlen, während der Woche war das Besucheraufkommen eher rückläufig. Ab dem ersten Freitag war wieder ein deutlicher Anstieg festzustellen. Gegenüber dem Vorjahr (848) waren um 8,4 % mehr Einsätze der Wiesn-Wache zu verzeichnen. 919 Einsätze hatten die Einsatz-Gruppen der Polizeiinspektion 17 (Wiesnwache) bis zum 24.09.17, 04:59 Uhr, abzuarbeiten.

 

Bislang wurden 550 (499) Straftaten zur Anzeige gebracht. Dies bedeutet eine Steigerung um 10 % zum Vorjahr. In der Mehrheit der Deliktsfelder sei laut einer Mitteilung jedoch überwiegend ein Rückgang zu verzeichnen. Als deliktstärkster Tag ist der achte Wiesntag, (Samstag) mit 122 (130) registrierten Straftaten auszumachen. (Auch bei der Bundespolizei war dies bisher der einsatzstärkste Tag.)

 

 

Mehr Festnahmen – Vor allem wegen Marihuana

 

Bis Sonntagfrüh mussten 142 Wiesnbesucher von der Polizei in Gewahrsam genommen werden, da sie sich in einer hilflosen Lage befanden, oder die Begehung von Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten nur auf diese Weise unterbunden werden konnte. Die Anzahl der vorläufigen Festnahmen ist deutlich gestiegen. Sie beläuft sich auf 276 (216 im Vorjahr). Die Steigerung ist insbesondere auf die hohe Anzahl der Festnahmen im Bereich Betäubungsmittelverstöße zurückzuführen. 150 (Vorjahr 97). „Der deutliche Anstieg der Fallzahlen begründet sich mit dem erhöhten und gezielten Kontrolldruck im Deliktsbereich Betäubungsmittel, sowie der erweiterten Videoüberwachung. Bei den aufgefundenen Betäubungsmitteln handelte es sich überwiegend um Marihuana.“, so die Polizei.

 

Körperverletzungen und Raub

 

Im Bereich der Körperverletzungsdelikte liegen die Fallzahlen mit 149 angezeigten Taten leicht unter dem Niveau des Vorjahres (160). Im Deliktsbereich der gefährlichen Körperverletzungen bewegen sich die diesjährigen Zahlen mit 38 Anzeigen ebenfalls unter dem Vorjahresniveau (47). „Maßkrugschlägereien“ gab es 18 (21). Aufgrund der schwerwiegenden Verletzungsmuster, die durch das Zuschlagen mit Maßkrügen, Flaschen und sonstigen Gläsern verursacht werden können, stellt dies eine äußerst gefährliche Art der Körperverletzung dar. Laut Polizei bewege man sich hier nah an der Grenze zu einem versuchten Tötungsdelikt, je nach Fall.

 

Bei einer schweren Körperverletzung am 22.09.2017, bei dem der Geschädigte mit Füßen massiv gegen den Kopf getreten wurde, wird nun die Qualifikation hin zu einem versuchten Tötungsdelikt geprüft. Derzeit werden fünf (2016: 1) Ermittlungsverfahren auf Grund von Raubdelikten geführt. Drei Fälle daraus werden als räuberischer Diebstahl, zwei Fälle als Handtaschenraub verfolgt.

 

 

 

Sexualdelikte

 

Der Bereich „Sexualdelikte“ umfasst alle Delikte mit sexuellem Hintergrund (insbesondere Beleidigung auf sexueller Grundlage „Grapscher“, sexuelle Nötigung, Vergewaltigung). Sexualdelikte wurden insgesamt 34 (17) Mal zur Anzeige gebracht. Die deutliche Steigerung der Gesamtzahlen ergäbe sich laut Polizei auch aus der Neufassung des Strafrechts zum besseren Schutz der sexuellen Selbstbestimmung und einer gesteigerten Sensibilität, derartige Delikte zur Anzeige zu bringen. Bislang sei eine versuchte Vergewaltigung bekannt geworden. Unter den „sonstigen Sexualdelikten“ wurden 14 sexuelle Belästigungen mit körperlichem Kontakt („Grapschen“), 17 sexuelle Nötigungen, 1 Verbreitung einer sexuellen Schrift, sowie 1 Erregung öffentlichen Ärgernisses registriert.

 

 

Diebstähle:

 

Wie schon im Vorjahr, zeichnet sich der Rückgang des einfachen Diebstahls von/aus Taschen auch 2017 ab. In 83 (94) Fällen wurden Strafverfahren eingeleitet, dies stellt einen Rückgang von -11,7 % dar. Hierbei konnten 6 Täterfestnahmen verzeichnet werden. Weitere 19 (7) Delikte im Bereich der schweren Taschendiebstähle waren zu erfassen. In 17 Fällen konnten Täter bei der Tatbegehung festgenommen werden. Im Deliktsbereich Taschendiebstahlskriminalität wurden somit insgesamt 102 Taten mit 23 Täterfestnahmen gezählt. In 10 Fällen erging Haftbefehl. Als Besonderheit im Bereich der Taschendiebstähle ist zu erwähnen, dass Täter in der Mehrzahl Diebstähle an getragenen oder abgelegten Bekleidungsstücken begehen. Diebstähle aus Handtaschen sind deutlich weniger zu verzeichnen. Dies dürfte sich aus dem Taschenverbot auf dem Festgelände begründen.

 

 

Bei den sonstigen Delikten sind u.a. 3 Verstöße gegen das Waffengesetz, 10 Beleidigungen, 3 Verstöße gem. §86a StGB, 5 Unterschlagungen, 9 Sachbeschädigungen erwähnenswert Bislang ist ein (6) Falschgelddelikt zu verzeichnen. Es handelte sich um eine 20-€-Banknote. Betteleien konnten auf dem Oktoberfest in diesem Jahr nicht festgestellt werden. Möglicherweise ist dies auf den Kontrolldruck an den Einlässen und der Umzäunung zurückzuführen.

 

Weitere Zahlen und Fakten können Sie hier der gesamten Bilanz entnehmen.

 

(Berichte der Polizei München)

 

Alle Einsatzberichte von Polizei, Bundespolizei und Feuerwehr auf dem Oktoberfest, finden sie während der Wiesn hier.

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