Die „Patriotische(n) Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ demonstrierten seit einem Jahr auf deutschen Straßen und haben seither mit den Montagsdemonstrationen für Gesprächsstoff gesorgt. Nun zieht die rechtspopulistische Organisation zu ihrem Jubiläum von der Feldherrnhalle zum Odeonsplatz.
Doch die Montags-Demonstrationen reichen den Pegida-Anhängern nicht – jetzt wollen sie sich täglich auf dem Marienplatz versammeln. Die täglichen Treffen sollen nach Pegida-Wunsch sowohl 2016, als auch 2017 stattfinden. Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle betonte jedoch, dass vorerst nur für diese Woche eine Genehmigung vorliege. Es dürfe nämlich grundsätzlich kein Platz für längere Zeit blockiert werden. Die Generalbundesanwaltschaft ermittelt mittlerweile gegen einen der Pegida-Vorstände wegen des Verdachts der Bildung einer terroristischen Vereinigung. Trotzdem können der Demonstrationszug von der Feldherrenhalle (über den Karolinenplatz zurück zum Odeonsplatz) sowie weitere Demonstrationen auf keiner Rechtsgrundlage verboten werden.
Der Verein „München ist bunt“ hat bereits zu einer Gegendemo ab 18:30 Uhr auf dem Odeonsplatz aufgerufen. Die Vorsitzende Micky Wengatz befürchtet beispielsweise, dass Pegida die Terrorwarnung in der Silvesternacht oder auch die Ausschreitungen in Köln für ihre Zwecke missbrauchen könnte. Daher sei es umso wichtiger, als Pegida-Gegner Präsenz zu zeigen. Damit es zu keinen Auseinanderschreitungen kommt, wird die Münchner Polizei das Geschehen aufmerksam verfolgen.
Vor genau einem Jahr, am 12. Januar 2015, ist die rechtspopulistische Organisation zum ersten Mal in München auf die Straßen gegangen. Im Laufe der nächsten Wochen wuchs nicht nur die Anhängerzahl der s.g. patriotischen Europäer, sondern auch die ihrer Gegner. An vielen Montagen fanden also nicht mehr nur Pegida-Demos statt, auch mehrere tausend Menschen erschienen wöchentlich zur Gegendemonstration.
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