Betrüger haben sich eine neue Masche einfallen lassen: mit gefälschten Vorladungen per E-Mail werden Trojaner auf den Computern der Betroffenen installiert. Das Bayerische Landeskriminalamt ermittelt.
Seit Dienstag, den 5. März kursieren vermeintlich amtliche Vorladungen der Bayerischen Polizei per E-Mail. Der Empfänger werde einer Straftat verdächtig. In der E-Mail wird zudem eine Polizeidienststelle genannt, wo er sich zur Vernehmung einfinden soll. Sowohl die Anschrift der Dienststelle, als auch ein Termin werden explizit im Anschreiben genannt. Die gefälschten Vorladungen sind einer echten Vorlage der Bayerischen Polizei inhaltlich nachempfunden. Beispielsweise wird um die Mitführung eines Ausweisdokuments gebeten und ein Alternativtermin angeboten.
Zuerkennen ist die gefälschte Vorladung an der Formulierung „Dies ist eine Vorladung der Deutschen Nationalen Polizeiabteilung“ oder am Fehlen von Umlauten im Text, so das Polizeipräsidium München in einer Pressemitteilung. Außerdem wird der Empfänger darauf hingewiesen, er könne weitere Unterlagen zu den Ermittlungen aus dem Anhang der Nachricht entnehmen. Tatsächlich handelte es sich dabei aber nicht um eine Akte, sondern um einen Trojaner. Dieser installiert sich durch das Öffnen der Datei auf dem Computer.
Beispiel:
Welchem Zweck die Schadsoftware dient, ist derzeit noch nicht bekannt und muss von Experten des Bayerischen Landeskriminalamtes analysiert werden. Das LKA empfiehlt die E-Mail im Original aufzubewahren und bei der örtlich Polizeidienststelle Anzeige zu erstatten. Im Zweifelsfall sollen Betroffene bei der jeweiligen Polizeiinspektion anrufen, dann kann geklärt werden, ob es sich um eine echte oder eine gefälschte Vorladung handelt.
Grundsätzlich werden Vorladungen seitens der Bayerischen Polizei mit Briefpost verschickt oder persönlich überbracht.