Razzia: In München haben Ermittler der Kölner Staatsanwaltschaft die Räume des Vermögensverwalters Blackrock durchsucht. Grund sind Ermittlungen wegen umstrittener Cum-Ex-Geschäfte. Diese sollen sich auf einen Zeitraum beziehen, bevor der CDU-Politiker Friedrich Merz Aufsichtsratschef beim deutschen Ableger des US-Vermögensverwalters wurde.
Laut mehreren Medienberichten haben Ermittler der Kölner Staatsanwaltschaft im Rahmen einer Razzia die Räume des deutschen Ablegers des US-Vermögensverwalters Blackrock in München durchsucht. Es gehe um Informationen zu umstrittenen Steuergeschäften („Cum-Ex“). Ein Blackrock-Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Blackrock arbeitet in einer laufenden Untersuchung im Zusammenhang mit „Cum-Ex“-Transaktionen im Zeitraum 2007 bis 2011 uneingeschränkt mit den Ermittlungsbehörden zusammen.“
Die Ermittlungen würden somit eine Zeitspanne betreffen, lange bevor der CDU-Politiker Friedrich Merz beim Deutschlandableger des US-Vermögensverwalters Aufsichtsratschef wurde. Merz kandidiert für den CDU-Vorsitz. Er ist erst seit dem Frühjahr 2016 Aufsichtsratschef für den deutschen Ableger von Blackrock. Die Kölner Staatsanwaltschaft wollte den Bericht nicht kommentieren. „Ich sage nichts dazu“, sagte ein Sprecher.
Bei „Cum-Ex“-Geschäften schieben Investoren rund um den Dividendenstichtag Aktien mit („cum“) und ohne („ex“) Ausschüttungsanspruch zwischen mehreren Beteiligten hin und her. Am Ende ist dem Fiskus nicht mehr klar, wem sie überhaupt gehörten. Die Folge: Finanzämter erstatten Kapitalertragsteuern mehrfach und damit mehr, als sie zuvor kassiert hatten.
Merz hatte zuletzt Aktien-Geschäfte wie „Cum-Ex“ und „Cum-Cum“ verurteilt. Derartige Geschäfte seien „vollkommen unmoralisch“, unabhängig von der juristischen Bewertung.
dpa/pm