Ein früherer Pflegehelfer hat am Dienstag vor dem Münchner Schwurgericht den Raubmord an einer Rentnerin bestritten. Mehr wollte er zum Vorwurf der Staatsanwaltschaft nicht sagen. Laut Anklage hat der 51-Jährige sich am 27. Juli 2014 unter einem Vorwand Zugang zur Wohnung der alten Frau verschafft.
Diese schöpfte gegen den ehemaligen Mitarbeiter ihres Pflegedienstes erst Verdacht, als er sich in ihrem Schlafzimmer zu schaffen machte.
In diesem Augenblick soll sich der Angeklagte zum Mord an der Frau entschlossen haben, um einer Anzeige zu entgehen. Er habe die Rentnerin aus «abstoßendem Gewinnstreben» beseitigen wollen, wirft die Staatsanwaltschaft ihm vor. Der langjährige Kokain- und Heroinkonsument hat laut Anklage sein Opfer von hinten niedergestochen. Die alte Frau sei zwar zu Boden gegangen, aber noch bei Bewusstsein gewesen. Deshalb habe er sie mit einem Stoffgürtel erdrosselt. Der 51-Jährige flüchtete aus der Wohnung «mutmaßlich ohne besondere Wertgegenstände», so die Anklage.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten außer dem Mord drei in den Wochen zuvor verübte besonders schwere Diebstähle vor. Als Kassierer einer Tankstelle soll er 1000 Euro an sich genommen und aus den Wohnungen von zwei alten Menschen Schmuck und Bargeld gestohlen haben. Diese Vorwürfe hat der Angeklagte pauschal und ohne weitere Angaben eingeräumt. Gegen ihn verhandelt das Schwurgericht voraussichtlich an zehn Tagen.