Bayerns Kunstminister Ludwig Spaenle (CSU) hat für den März zu einem Runden Tisch zum Umgang mit der Guillotine eingeladen, die wahrscheinlich auch die Geschwister Scholl tötete. Voraussichtlich in der zweiten Märzhälfte werde es ein erstes Treffen geben, sagte ein Sprecher des Kunstministeriums.
Im Januar war bekanntgeworden, dass die Guillotine, mit der die «Weiße Rose»-Widerstandskämpfer Hans und Sophie Scholl sowie ihr Freund Christoph Probst am 22. Februar 1943 von den Nationalsozialisten ermordet wurden, sich vermutlich seit Jahrzehnten weitgehend unbeachtet im Depot des Bayerischen Nationalmuseums in München befindet. Experten gehen davon aus, dass es sich bei dem Museumsstück um eben jenes Fallbeil handelt.
Was nun damit geschehen wird, soll nach dem Willen Spaenles der Runde Tisch erörtern, an dem unter anderem die Vorsitzende der Weiße Rose-Stiftung, Hildegard Kronawitter, Geschichtsexperten, Ethiker und die Generaldirektorin des Nationalmuseums, Renate Eikelmann, Platz nehmen sollen.
Der Minister hat sich bereits gegen die Ausstellung der Guillotine in einer beliebigen Schau ausgesprochen. «Dieses Fallbeil ist ein Fund von singulärer Bedeutung für die deutsche Geschichte», sagte er. «Es ist kein Exponat, das beliebig in einer Ausstellung zu sehen sein sollte.»
jn / dpa