Do., 21.04.2016 , 10:18 Uhr

Sicherheitsdienst erpresst Flüchtlinge - Razzia am Euroindustriepark

Sicherheitsmitarbeiter in der Erstaufnahmeeinrichtung am Euroindustriepark sollen über Monate hinweg ankommende Flüchtlinge erpresst haben.

 

 

Gegen mehrere Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma, die für die Flüchtlingseinrichtung am Euroindustriepark in München zuständig sind, liegen bereits Anzeigen vor. Auch verdeckte Ermittlungen über mehrere Wochen hinweg, sollen den schlimmen Verdacht bereits bestätigen, heißt es in verschiedenen Medienberichten. Offenbar haben mehrere Mitarbeiter der Sicherheitfirma Flüchtlinge um ihr Geld erpresst und ihnen zusätzlich gedroht, dass sie abgeschoben würden, wenn sie nicht bezahlten.

 

Am Mittwoch habe es deshalb eine Durchsuchung der Einrichtung gegeben. Laut unseren aktuellsten Informationen wird derzeit gegen vier Mitarbeiter und vier ehemalige Mitarbeiter der Sicherehitsfirma ermittelt. Möglicherweise könnte sich diese Zahl aber noch erhöhen.

 

Hintergrund ist, dass Asylbewerber maximal 750 Euro behalten dürfen – höhere Summen werden von der Regierung von Oberbayern einbehalten und mit Unterkunft und Verpflegung verrechnet. Aus den Anzeigen von mindestens sechs Flüchtlingen geht jedoch hervor, dass von den Sicherheitsmitarbeitern eine Art „Schweigegeld“ in Höhe mehrerer hundert Euro verlangt worden seien. Waren die betroffenen Flüchtlinge bereit zu zahlen, hätten die Mitarbeiter darauf verzichtet, höhere Beträge schriftlich festzuhalten und den Menschen das Geld abzunehmen, so wie es vorgeschrieben ist.

 

Durch verdeckte Ermittlungen seien diese Vorfälle inzwischen belegt, berichtete der Bayerische Rundfunk unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Mittlerweile habe sich sogar herausgestellt, dass in Einzelfällen die Aufnahme der erpressten Flüchtlinge in den Ankunftslisten getilgt worden sei – offensichtlich, um so Beweise zu vernichten. «Da wird aktuell noch ermittelt, wo das ganze Geld hingegangen ist», sagte die Polizeisprecherin mit Blick auf die Vorwürfe.

 

dpa / pm

euroindustriepark Flüchtlinge Sicherheitsdiesnst

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem 18.12.2025 Zahngold verkaufen in München: So holen Sie das Beste aus alten Kronen und Brücken heraus Viele Menschen haben zu Hause noch kleine Döschen mit alten Kronen, Brücken oder Inlays liegen – entweder vom letzten Zahnarztbesuch oder von den Eltern und Großeltern. Was häufig nicht beachtet wird: dass darin ein beachtlicher Wert stecken kann. Zahngold besteht in der Regel aus hochwertigen Edelmetall-Legierungen und kann – richtig verkauft – einen unerwarteten Geldbetrag 17.12.2025 So finden Münchner Skifans die perfekten Skisocken für lange Tage auf der Piste Wer an Ski-Ausrüstung denkt, sieht meist zuerst Ski, Schuhe und Helm vor sich. Die Socken landen gerne in der Restekiste, oft als dicker Wollstrumpf aus der Winterlade. Spätestens nach dem ersten langen Tag am Sudelfeld, am Brauneck oder in Garmisch merken viele Münchnerinnen und Münchner, dass genau diese Entscheidung den Unterschied macht: zwischen warmen, entspannten