Dass man der Feuerwehr und anderen Einsatzkräften insbesondere als Autofahrer Folge zu leisten hat, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. In Königsdorf, im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, ist es nun aber wieder passiert: Ein Autofahrer ging auf einen Feuerwehrmann los, weil dieser während eines Martinsumzuges eine Straße absperrte.
Am Sonntag fand in Königsdorf der alljährliche Martinsumzug statt, weshalb die Hauptstraße durch die Freiwillige Feuerwehr abgesperrt wurde. Ein 39-jähriger Königsdorfer wollte diese Einschränkung jedoch nicht akzeptieren und beleidigte deshalb einen Kameraden der Feuerwehr, der die Straße absperrte. Das berichtet die zuständige Polizeiinspektion Geretsried. Obwohl die Kinder mit den Laternen demnach direkt hinter dem Feuerwehrmann unterwegs waren, fuhr der Autofahrer auf den Feuerwehrmann zu, wohl um diesen zum Ausweichen zu nötigen. Dieser blieb allerdings standhaft, sodass der Fahrer offensichtlich einen Rückzug machte.
Von der Polizei wurde ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet. Da der Königsdorfer mit seinem Auto auffällig geworden ist, wird auch die Fahrerlaubnisbehörde zur Überprüfung der allgemeinen Fahreignung in Kenntnis gesetzt.
Seit Mai 2017 werden Angriffe auf Vollstreckungsbeamte und Rettungskräfte härter bestraft. Nachdem 2016 ein neuer Höchststand erreicht wurde, blieb allein die Gewaltbereitschaft gegen Polizeibeamte in Bayern auch 2017 auf einem bedenklich hohen Niveau. Es gab im vergangenen Jahr in Bayern 7.334 Fälle von physischer und psychischer Gewalt, die sich gegen 16.528 Polizistinnen und Polizisten richtete. Nicht enthalten in dieser Statistik sind Rettungskräfte der Feuerwehr, des Katastrophenschutzes und der Rettungsdienste.