Mo., 10.11.2014 , 10:07 Uhr

Student aus Dachau will zum Mars fliegen

Hier kann man von hochfliegenden Ideen sprechen:

Der Dachauer Robert P. Schröder will an der Mission „Mars One“ teilnehmen. Der Plan der niederländischen Initiative ist es, im Jahr 2025 Menschen eine Siedlung auf dem Mars gründen zu lassen.

 

Durch das Internet zum Mars

Über ein Youtube-Video hat der 26 Jahre alte Dachauer, der momentan in Darmstadt Elektro- und Informationstechnik studiert, sich bei Mars One beworben.

Er war einer von 200 000 Menschen, die gerne zum Mars möchten. Der Haken: Es ist ein One-Way-Ticket.

Eine Rückkehr wäre logistisch wie auch finanziell für die Geldgeber aus Holland nicht zu bewerkstelligen, und das ist auch nie die Idee gewesen.

Die Teilnehmer sollen in etwas über zehn  Jahren den Mars besiedeln, und dort eine neue menschliche Zivilisation einrichten.

 

Er ist in Runde zwei!

Unglaublich: Als einer von nur 700 Bewerbern hat es der Student aus Oberbayern in die zweite Runde geschafft. Immerhin 199300 Menschen, die auch gerne für immer auf dem Mars geblieben wären, haben die Verantwortlichen der Mission schon via Internetvideo aussortiert.

Jetzt steht ihm als nächstes in einigen Monaten eine Art intergalaktisches Bewerbungsgespräch bevor. Sollte er diese Hürde auch nehmen, dann darf er an einem Trainingsprogramm teilnehmen.

Beim Astronautentraining wird dann noch einmal ausgesiebt, und übrig bleiben sollen am Ende siebzig Menschen, die auf dem Mars ihr neues Zuhause finden sollen.

 

 

Reality-Space-Show

Finanziert wird der ganze Trip von Investoren, die sich die Fernsehrechte gesichtert haben.

Im Stil von „Big Brother“, nur eben im Weltall, soll die ganze Mission von Kameras begleitet und im TV ausgestrahlt werden.

Schröder selbst meinte dazu: „Ich bin der Meinung, dass jeder das Recht hat, diese Pionierleistung mitzubekommen. Und ich gehe jetzt mal davon aus, dass auf dem Klo keine Kamera filmen wird. Am Anfang wird es sicher komisch sein, ständig von Kameras verfolgt zu werden, aber irgendwann gewöhnt man sich bestimmt daran und sieht sie gar nicht mehr. Vor Mars One hatte ich bisher eigentlich gar keinen Kontakt zu Medien, der Kontakt kam erst durch die Bewerbung.“

 

Familie unter Schock

„Wir haben dich doch groß gezogen, du kannst doch nicht einfach weggehen“, soll seine Mutter gesagt haben, als der Dachauer Astronaut in spe der Familie seine Pläne offenbart hat.

Er wolle eben „da oben“ eine neue Familie (die 70 Menschen, mit denen er den Rest seines Lebens verbringen wird) finden und ein neues Leben anfangen.

Immerhin habe er ja noch zehn Jahre, um sein Leben auf der Erde zu genießen und Abschied zu nehmen.

Zunächst einmal muss er aber die Ausbildungsphase durchstehen. Denn so ein Flug zum Mars ist mehr als eine Kutschfahrt im Park: Zum Mars fliegt man nämlich – je nachdem, wo sich der erdähnliche Planet gerade auf seiner Umlaufbahn befindet – mindestens 55650407 Kilometer.

adc / marsone / robtomars

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