Fr, 01.04.2016 , 12:37 Uhr

Typisierungsaktion: Hilfe für Betül

Für Betül ist es eine Stammzellenspende die letzte Chance, wieder gesund zu werden. Seit vier Jahren kämpft die 17-Jährige nun schon gegen die Leukämie. Nachdem sie scheinbar erfolgreich behandelt worden ist, ist nun die Krankheit akut zurückgekehrt.


Als der Blutkrebs wieder zurückkehrte, war die Erschütterung bei Betül und ihrer Familie groß. Da die erneute Chemotherapie wirkungslos blieb, hat die 17-Jährige nur noch eine letzte Möglichkeit, geheilt zu werden: Die gesunden Stammzellen ihres genetischen Zwillings.

 

Um diesen genetischen Zwilling zu finden und damit nicht nur Betül, sondern auch vielen anderen an Leukämie erkrankten Menschen zu helfen, haben der Cousin des Vaters der 17-Jährigen und die Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB)  eine Typisierungsaktion initiiert. Am Sonntag, den 10 April, kann man sich von 10 bis 17 Uhr beim Deutsch-Türkische-Kulturverein in der Heidemannstr. 3b in die weltweit vernetzte Spenderdatei der AKB aufnehmen lassen.

 

Doch was passiert eigentlich bei einer Typisierung? Wer kann Stammzellen spenden und damit Leben retten?

 

Bei einer Typisierung werden aus einer geringen Menge Blut die Gewebemerkmale eines möglichen Spenders untersucht. Die Ergebnisse werden dann in anonymer Form in die Datenbank eingetragen und weltweit den Suchzentren zur Verfügung gestellt. Eine solche Typisierung bedeutet zunächst also nur, ein paar Tropfen Blut zu spenden – diese Spende kann für einen Kranken jedoch den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.

Grundsätzlich ist anzumerken, dass eine Stammzellen- oder Knochenmarkspende nichts mit einer Rückenmarkspende zu tun hat. Falls man als Spender für einen ansonsten unheilbar Kranken in Frage käme, findet ersteinmal eine persönliche Beratung durch die Ärzte und das Ambulanzteam der AKB in Gauting oder in München beim Blutspendendienst des Bayrischen Roten Kreuzes statt. Nach der Entnahme des Knochenmarks erreichen den Patienten dann binnen 48 Stunden die gespendeten Stammzellen.

 

In die Spenderdatei kann grundsätzlich jeder, der zwischen 17 und 45 Jahren und in einer körperlich guten Verfassung ist, aufgenommen werden. Minderjährige benötige nicht einmal die Einverständniserklärung der Eltern – sie werden erst mit dem Eintritt in die Volljährigkeit automatisch in der Datenbank als Stammzellenspender geführt. Spender verbleiben bis zu ihrem 60-Lebensjahr in der Datei.

 

Doch wer nun aus Alters-oder Gesundheitsgründen nicht als Spender in Frage kommt, kann auch anders helfen. Da das gespendete Blut im Labor auf seine genetische Zusammensetzung hin untersucht werden muss, fallen pro Probe Kosten in Höhe von rund 50 Euro an. Diese Gelder werden aus Spendentöpfen gespeist. So kann man also auch durch eine simple Geldspende aktiv seinen Beitrag am Kampf gegen die tödliche Leukämie leisten.

 

aj

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