Gleich zwei tödliche Unfälle auf Bauernhöfen haben sich in den vergangenen Tagen ereignet. In einem Fall wurde die bekannte „Zwickerbäuerin“ von Bad Tölz vermutlich von einem Jungstier getötet. In Grossweil erstickte ein Landwirt in einem Silo.
Bei zwei tragischen Unfällen auf landwirtschaftlichen Anwesen kamen am Dienstag, 28. Oktober, und Mittwoch, 29. Oktober 2014, zwei Menschen ums Leben. Eine 70-Jährige wurde am Dienstag von einem Stier angegriffen und dabei tödlich verletzt, tags darauf erstickte ein 55-Jähriger in einem Silo. In beiden Fällen liegt die Sachbearbeitung bei der Weilheimer Kriminalpolizeiinspektion.
Angehörige fanden am Dienstagnachmittag gegen 15.20 Uhr die Bäuerin leblos im Stall ihres Hofes, der im nördlichen Gemeindebereich von Bad Tölz liegt. Auch ein Notarzt konnte der 70-Jährigen nicht mehr helfen, sie war bereits tot. Beamte des Weilheimer Kriminaldauerdienstes (KDD) übernahmen vor Ort die Untersuchungen. Alles deutete darauf hin, dass die Frau von einem Stier angegriffen und dabei tödlich verletzt worden war. Die Ergebnisse der Obduktion, die am gestrigen Mittwoch auf Anordnung der Staatsanwaltschaft im Münchner Institut für Rechtsmedizin durchgeführt wurde, bestätigen die Ermittlungsergebnisse der Kripo. Hinweise für ein Fremdverschulden ergaben sich demnach keine.
Opfer war Annelies Sappl
Bei der verstorbenen Frau handelt es sich um die bekannte Zwickerbäuerin Annelies Sappl. Sie hatte unter anderem das Buch „Erde in meiner Hand“ veröffentlicht. Nach Schicksalsschlägen, wie dem Feuer auf ihrem Hof, kämpfte sie immer wieder gegen die Zwangsenteignung. Unter anderem hatte sie der Stadt Bad Tölz ein Waldgrundstück verkauft, die dieses zum Gewerbegebiet machte und deutlich teuerer weiterverkauft hatte.
Einen Tag später weiterer tragischer Unfall
Ebenso tragisch ist der Fall eines 55-jährigen Landwirts aus Großweil. Nach dem Stand der Ermittlungen muss der Mann am Mittwochnachmittag oder –abend in einen seiner Silos gestürzt und darin erstickt sein. Auch in diesem Fall muss von einem Unfallgeschehen ausgegangen werden. Eine Obduktion des Toten soll in den nächsten Tagen noch stattfinden.
Foto: Symbolbild