Jede der fünf Personen, die heute im Polizeipräsidium München für ihr Engagement belobigt wurden, konnte durch ihr Verhalten eine Straftat verhindern. Sogenannte „Enkeltrick-Betrüger“ scheiterten bei ihrem Versuch, ältere Menschen um ihr Geld zu bringen. Polizeivizepräsident Robert Kopp bedankte sich dafür persönlich.
Der Enkeltrick ist eine Masche, die Betrüger bereits seit einiger Zeit anwenden, um älteren Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Sie suchen im Telefonbuch nach Namen, die sich ihrer Meinung nach „alt“ anhören und rufen dann bei den Leuten an. Handelt es sich der Stimme nach tatsächlich um eine ältere Person, beginnt ihr Schauspiel. „Hallo Oma, rate mal wer dran ist!“ So melden sie sich dann am Telefon. Die Oma rät: „Michael, bist du es“? Und ab dann hat „Michael“ ein leichtes Spiel. Er erzählt Oma von einer schlimmen Situation, in der er sich befinde und für die er dringend eine hohe Summe Bargeld benötige und zwar sofort. Entweder die Ganoven erzählen dann, sie würden eine Person schicken, die das Geld bei „Oma“ holt, oder sie verlangen eine Überweisung. Oft sind die alten Menschen zu unkritisch. Sie haben einfach Angst um ihre „Enkel“ und machen, was ihnen gesagt wird, um den Kindern zu helfen. Das Geld ist dann natürlich weg und mit ihm jegliche Spur von den Tätern.
Aufmerksamkeit im Umfeld ist gefordert
Allein im letzten Jahr 2014 verzeichnete das Münchner Polizeipräsidium über 500 versuchte und vollendete Delikte des „Enkel-Tricks“, mit einer Gesamtschadenssumme von über 500.000 Euro. Polizeivizepräsident Robert Kopp und Elisabeth Schosser, 1. Vorsitzende des Münchner Sicherheitsforums e.V., belobigten heute fünf couragierte Personen, die verhindern konnten, dass vier Münchner auf den Trick hereinfallen. Sie konnten sogar zur Festnahme von zwei Tätern beitragen.