Fr., 07.10.2016 , 11:30 Uhr

Wieder Nazi-Parolen in München - Durchschnittlich häufiger als jeden zweiten Tag

Gestern Abend mussten Beamte der Bundespolizei Pfefferspray einsetzen, um einen 25-Jährigen zu überwältigen. Dieser war anderen Reisenden gegenüber äußerst aggressiv und zeigte am Münchner Hauptbahnhof den „Hitlergruß“. 

 

Gegen 21 Uhr pöbelte ein 25-jähriger Reisender aus Haar im S-Bahn-Tiefgeschoss am Münchner Hauptbahnhof andere Fahrgäste an und zeigte ihnen den „Hitlergruß“. Als er die verständigten Beamten der Bundespolizei beleidigte und zu flüchten versuchte, konnten diese den um sich schlagenden Mann nur durch Einsatz von Pfefferspray überwältigen. Der Betroffene wurde aufgrund hoher Aggressivität mit auf die Wache genommen.

 

Nachdem er sich beruhigt hatte, wollte er aus eigenen Stücken in eine psychiatrische Behandlung. Der Mann wurde kurz darauf in eine Spezialklinik überwiesen. Gegen ihn wird nun wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, Körperverletzung und Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.

 

Auch am Mittwoch war ein 40-jähriger Slowene am Münchner Hauptbahnhof aufgefallen. Er beleidigte Reisende und zeigte den „Hitlergruß“. Der Mann hatte einen Promillewert von 2,33. Am Dienstag rief ein 50-Jähriger im Vorraum der Wache der Bundespolizei „Sieg Heil!“ und malte mehrfach Hakenkreuze an die Scheibe. Auch hier wurden strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet.

 

In 28 Fällen ermittelt die Bundespolizei in diesem Jahr bereits wegen Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Das Zeigen des „Hitlergrußes“ wurde nach dem zweiten Weltkrieg verboten. Für Straftaten dieser Art kann man in  Deutschland eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer hohe Geldstrafe bekommen. Ein Freisinger Student wurde erst vor einigen Tagen zu einer Geldstrafe in Höhe von 600 Euro verurteilt. Er hatte einen Atemalkoholwert von 1,66 Promille und verspottete mit dem „Hitlergruß“ einen vorbeifahrenden Streifenwagen.

 

Mehrere Vorfälle in kurzem Zeitraum auch bei der Landespolizei

 

Neben der Bundespolizei hat auch die Münchner Polizei in dieser Woche einen 28-jährigen Münchner verhaftet, der betrunken mit Hitler-Gruß und Nazi-Parolen durch die Stadt zog. Es ist im Polizeibericht nicht der einzige beschämdende Fall, der mit Rassismus zusammenhängt. Mahr dazu lesen Sie hier.

 

Wie oft kommt das in München insgesamt vor?

Anzeigen wegen des Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen wurden in München 2014 insgesamt 215 mal und 2015 213 mal registriert, so ein Polizeisprecher. Die Zahlen für das laufende Jahr werden voraussichtlich 2017 vorliegen.

Bundespolizei Hauptbahnhof Nazi-Parolen

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem 18.12.2025 Zahngold verkaufen in München: So holen Sie das Beste aus alten Kronen und Brücken heraus Viele Menschen haben zu Hause noch kleine Döschen mit alten Kronen, Brücken oder Inlays liegen – entweder vom letzten Zahnarztbesuch oder von den Eltern und Großeltern. Was häufig nicht beachtet wird: dass darin ein beachtlicher Wert stecken kann. Zahngold besteht in der Regel aus hochwertigen Edelmetall-Legierungen und kann – richtig verkauft – einen unerwarteten Geldbetrag 17.12.2025 So finden Münchner Skifans die perfekten Skisocken für lange Tage auf der Piste Wer an Ski-Ausrüstung denkt, sieht meist zuerst Ski, Schuhe und Helm vor sich. Die Socken landen gerne in der Restekiste, oft als dicker Wollstrumpf aus der Winterlade. Spätestens nach dem ersten langen Tag am Sudelfeld, am Brauneck oder in Garmisch merken viele Münchnerinnen und Münchner, dass genau diese Entscheidung den Unterschied macht: zwischen warmen, entspannten