Durch das Orkantief „Niklas“ kam es gestern zu 2000 Einsätzen beim Polizeipräsidium München. In Oberbayern starb eine Person – zwölf weitere wurden verletzt. Polizei und Feuerwehr waren im Dauereinsatz.
Das Sturmtief fegte durch Bayern und so kam es zu zahlreichen Schäden. Neben herabfallenden Ästen und Dachschindeln wurden auch Fahrzeuganhänger umhergeschoben. Zudem kam es zu Problemen mit der Stromversorgung und im Schienennetz. Auch heute treibt der Sturm in der Region um München noch immer sein Unwesen. Auf der A92 bei Freising ist ein LKW von einer Windböe erfasst worden. Sein Anhänger wurde dabei umgeweht.
(Danke für die Fotos an die Berufsfeuerwehr München und Hobby Fotograf Heinz Peter )
Verkehrschaos
Durch die Auswirkungen des Sturms kam es zu erheblichen Einschränkungen und Verzögerungen im öffentlichen Nahverkehr. Selbst der Münchner Hauptbahnhof musste zwischen 16:00 Uhr und 21:00 Uhr gesperrt werden, nachdem durch Sturmböen mehrere Glasscheiben beschädigt wurden.
Auch heute ist der S-Bahnverkehr noch eingeschränkt. Die S1 verkehrt derzeit nur zwischen Feldmoching und Freising. Um zum Flughafen zu gelangen, stehen sowohl die S8 als auch der Bus 635 zur Verfügung.
Die S2 leidet ebenfalls noch unter den Folgen von „Niklas“ . Zwischen Riem und Dachau verkehrt die Linie im 20-Minutentakt. Zwischen Markt Schwaben und Erding wurde ein Pendelverkehr eingerichtet, genau wie zwischen Dachau und Erdweg.
Ein Schienenersatzverkehr wurde zwischen Erdweg und Altomünster eingerichtet. Dies gilt auch zwischen Pasing und Olching, sowie für die Linien S3 Ostbahnhof – Holzkirchen, S6 Tutzing und S7 Kreuzstraße – Wolfratshausen.
Von 235 umgestürzten Bäumen in Oberbayern sorgten 162 dafür, dass auch der Straßenverkehr unter dem Sturmtief litt. Dadurch kam es unter anderem zur Sperrung der Bundesautobahn A 95.
Pkw-Unfall mit Todesfolge
Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ereignet sich zudem ein Autounfall, bei dem eine 39-jährige Frau ums Leben kam. In einem Waldstück in einer abschüssigen Rechtskurve trafen zwei umstürzende Bäume den Renault. Die Feuerwehr konnte die Dietramszellerin nur noch tot aus dem Fahrzeug bergen.
Weitere zwölf Personen wurden in Folge durch Verkehrsunfälle, herabfallende Äste oder umherfliegende Trümmer verletzt. Nach Mitternacht beruhigte sich die Lage.