Mi, 11.10.2017 , 10:52 Uhr

30.000 Euro unterschlagen: Toiletten-Diebespaar in Untersuchungshaft

Kleinvieh macht auch Mist! Das dachte sich wohl ein 62-jähriger Toilettenmitarbeiter am Münchner Hauptbahnhof. Er unterschlug einen Teil des Geldes, das Reisende für ihre Notdurft in den Münzautomaten werfen – und erbeutete dabei mindestens 30.000 Euro. Nun sitzen er und seine Lebensgefährtin in U-Haft.

 

München – Am Hauptbahnhof wurden am Montag zwei Mitarbeiter der öffentlichen Toilette festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, ihren Arbeitgeber dreist betrogen zu haben. Mindestens 30.000 Euro sollen sie der Betreiberfirma entwendet haben. Sie bereicherten sich am Münzgeld, welches Reisende für die Benutzung der Toilette entrichten müssen. Das falsche Spiel des 62-Jährigen  und seiner 56-jährigen Lebensgefährtin flog auf und fand nun sein jähes Ende.

 

Während der Mann lediglich als Reinigungskraft angestellt war und damit keine Gewalt über den Automaten hatte, war die 56-Jährige als Objektleiterin angestellt. Ihr Job war es, die sogenannten „Safebags“ zu protokollieren, in denen das Münzgeld aus den Automaten zur Bank transportiert wird. Dadurch hatte sie die Schlüssel und konnte dem Mann Zugang zum Automaten verschaffen. Er stahl also das Geld und sie ließ es im Protokoll verschwinden.

 

 

Bargeldfund und Sicherstellung hochwertiger Reinigungsmittel

 

Blöd nur, dass im November 2016 ein elektronisches Zählwerk in den Automaten eingebaut wurde – ohne das Wissen der Mitarbeiter. Die Schadenshöhe von 30.000 Euro ergab sich dann innerhalb eines Jahres. Ob davor schon Geld unterschlagen wurde, ist bisher nicht bekannt und wahrscheinlich auch schwer nachvollziehbar. Nachdem die geschädigte Firma zunächst selbst Ermittlungen einleitete, wendete sie sich Anfang Oktober an die zuständige Stelle der Bundespolizei.

 

Das Amtsgericht beschloss daraufhin, bei den Beschuldigten eine Hausdurchsuchung durchzuführen. Dabei entdeckten die Ermittler eine ungewöhnlich große Menge hochwertiger Reinigungsmittel. Vermutlich hatten die beiden diese ebenfalls entwendet, um sie zu verkaufen. Am Arbeitsplatz machten die Beamten dann noch eine weitere Entdeckung: Im Spind des Beschuldigten wurden knapp 12.000 Euro in bar gefunden. Die Ermittlungen laufen.

 

Wenn Sie möchten, dass das Geld auch beim Betreiber der Toiletten ankommt, gibt es übrigens neben der Zahlung in bar mittlerweile eine sicherere Methode:

 

In München am Hauptbahnhof kann man sogar die Toilette via Kreditkarte / #NFC bezahlen pic.twitter.com/5M7IhXXNiQ

— Bavarian Geek (@BavarianGeek) 13. Januar 2017

Bundespolizei Hauptbahnhof München Toiletten
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