Mit verfälschten italienischen Identitätskarten hat gestern (24. November) ein albanisches Brüderpaar versucht, die Bundespolizisten bei der Ausreisekontrolle nach London zu überlisten. Die Beamten aber erkannten den Schwindel und deckten eine Schleusung auf. Die Männer hatten etwa 4.500 Euro für das komplette Schleusungspaket bezahlt.
Die 17 und 27 Jahre alten Männer legten bei der Passkontrolle italienische Identitätskarten vor. Die Bundespolizisten überprüften die Dokumente und fanden heraus, dass die Lichtbilder ausgetauscht worden waren. Die Beamten nahmen die Albaner wegen des Verdachts der Urkundenfälschung vorläufig fest.
Bei der Vernehmung verweigerte der Jüngere der beiden die Aussage, der Ältere aber plauderte frei von der Leber weg. Er erklärte den Beamten, ein ihm unbekannter Landsmann habe gegen Bezahlung von 4.500 Euro die komplette „Reise“ organisiert. Der erste Kontakt zu dem Unbekannten sei vor einiger Zeit in Verona zustande gekommen. Später habe er den Mann noch einmal in Albanien getroffen, wo dieser ihn über den Ablauf der Schleusung aufklärte und ihm Flugtickets nach Verona übergab. In Verona angekommen, seien der 27-Jährige und sein Bruder in einer Pension untergebracht worden. Nach drei Tagen habe ein weiterer Unbekannter ihnen die gefälschten Identitätskarten und die Flugtickets übergeben. Anschließend habe dieser das Geld kassiert und sie in einen Bus nach Deutschland gesetzt. Sogar eine Abholung am Flughafen in London sei im Preis inbegriffen gewesen.
An einem Busbahnhof in München angekommen, habe er zusammen mit seinem Bruder die S-Bahn zum Flughafen genommen. Hier haben die Bundesbeamten die Albaner gestern Abend bei deren Ausreise nach London festgenommen.
Die Bundespolizisten zeigten die Männer wegen Urkundenfälschung, unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthalts an. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen schickten die Beamten die beiden Albaner heute Morgen zurück in ihre Heimat.
cb