Ende des Jahres soll das Café Tambosi seine Türen schließen. Grund dafür sind steigende Mietpreise. Damit muss München sich jetzt wohl von dem Traditionscafé verabschieden.
Es ist das älteste noch existierende Café-Haus in der Stadt – das Café Tambosi. Im Jahr 1774 hatte der damalige kurfürstliche Lotterieeinnehmer Giovanni Pietro Satri die Erlaubnis bekommen, einen Kiosk zu eröffnen, an dem Kaffee, Schokolade, Limonade und andere Getränke ausgeschenkt werden durften. Schon im Jahr darauf konnte Satri dann sein Kaffeehaus aufmachen.
Das war damals aber eine echte Besonderheit. Eigentlich waren Speiselokale und Caféhäuser noch bis 1804 streng getrennt worden. Satri durfte bei sich aber sowohl Kaffee als auch warme Speisen anbieten. Für seine extra aus Italien importierten Spezialitäten und Obstsorten war er besonders beliebt. Nachdem Giovanni Pietro Satri verstorben war, wechselte das Café mehrmals den Besitzer, bis es 1810 von Luigi Tambosi und seiner Frau gepachtet wurde. Von ihnen hat das Café dann auch seinen Namen erhalten – Tambosi.
Mittlerweile gehörten zum Caféhaus 700 Außenplätze im Hofgarten. Doch damit soll jetzt Schluss sein – denn das Café Tambosi wird Ende des Jahres schließen. Grund dafür sei der neue Pachtvertrag. Gegenüber der SZ gab Wirt Frank Waldecker an, sich die neue Miete nicht mehr leisten zu können. Auf der Facebook-Seite des Tambosi kann man wie folgt lesen: „Die Eigentümerin der Immobilie wünscht sich ein modernes Brasserie-Konzept mit Nachtbetrieb, verbunden mit einer immensen Pachterhöhung“. Damit steht das Traditionscafé wohl erst einmal vor dem Aus.