Di., 27.11.2018 , 10:32 Uhr

Christkind oder Weihnachtsmann?

In Süddeutschland gibt es einige Weihnachtsmärkte, bei denen junge Frauen in die Rolle des Christkinds schlüpfen. In Norddeutschland ist der Brauch weniger verbreitet. Dort bringt eher der Weihnachtsmann die Geschenke. Doch woher kommt überhaupt der Brauch, dass mancherorts das Christkind, anderswo der Weihnachtsmann Geschenke bringt?

 

Laut Historikern lässt sich diese Entwicklung auf den Anfang des 16. Jahrhunderts zurückverfolgen. Bis zu dieser Zeit soll der Nikolaus in vielen bürgerlichen Familien die Geschenke verteilt haben.

 

Diesbezogen soll Martin Luther, der die Heiligenverehrung ablehnte, den Nikolaus durch den Heiligen Geist ersetzt haben. Die einfachen Leute konnten sich jedoch darunter nicht viel vorstellen, und kamen vermutlich über die Vorstellung auf eine eher mädchenhafte Gestalt. Daraus habe sich das Christkind entwickelt.

 

Parallel dazu verbanden Bürger im Norden den Nikolaus mit alpinen Figuren, woraus der Weihnachtsmann entstand.

 

Der Historiker Georg Seiderer von der Uni Erlangen bestätigt gegenüber der dpa auch die Ansicht, der Weihnachtsmann habe sich durch den Nikolaus entwickelt. Er vermutet jedoch, dass die Enstehung des Christkindes im katholischen Süden darauf zurückzuführen sei, dass der Weihnachtsmann und der Nikolaus sich zu ähnlich waren. Darum wurde eine neue Gestalt ins Leben gerufen, die dem Nikolaus nicht ähnelt. Das Christkind war geboren.

 

Doch egal ob Weihnachtsmann oder Christkind, auf Geschenke können sich die Kinder an Heilig Abend jedenfalls freuen.

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