Durch Anwendung des sogenannten „Enkeltricks“ versuchten Betrüger vergangene Woche mehrere Senioren um ihr Geld zu bringen. Die Polizei führt Anwohnerbefragungen durch und bittet um Zeugenhinweise.
Allein vier solcher Versuche in Dachau, Landsberg und Starnberg wurden bisher bekannt. Die Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck startet nun eine Anwohnerbefragung in Dachau, um den bislang unbekannten Tätern auf die Spur zu kommen.
Eine im Bereich des Karlsbader Rings in Dachau wohnende Seniorin hatte am Donnerstagnachmittag (24.7.14) einen Telefonanruf von einem Mann erhalten, der sich als ihr Neffe ausgab. Er täuschte ihr eine Notlage vor und erreichte damit, dass die Frau zu ihrer Bank ging, um dort einen höheren Geldbetrag abzuheben. Durch glückliche Umstände kam es aber nicht zur Übergabe des Geldes.
Mit gleicher Vorgehensweise wurde vermutlich die gleiche Tätergruppe am Donnerstag auch zweimal in Landsberg und einmal in Starnberg telefonisch vorstellig. Glücklicherweise auch hier ohne Erfolg.
Aufgrund der bisherigen Ermittlungserkenntnisse geht die Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck davon aus, dass sich Mitglieder der Bande am Donnerstag den 24. Juli 2014 zwischen 17 Uhr und 18 Uhr in Dachau im Bereich des Karlsbader Rings aufgehalten haben. Die Polizei ist hier in ihren weiteren Ermittlungen auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Folgende Fragestellungen sind für die Ermittler besonders relevant:
Wer Entsprechendes beobachtet hat oder anderweitige sachdienliche Hinweise geben kann ist aufgerufen, sich unter der Telefonnummer 08141/612-0 bei der Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck zu melden.
Ergänzend zu diesem Zeugenaufruf wird die Kriminalpolizei mit Unterstützung weiterer Polizeidienststellen am Mittwoch, 30.07.2014 im Bereich des Karlsbader Rings eine Anwohnerbefragung durchführen. Hierzu werden an die Anwohner Flugblätter mit den für die Ermittler interessanten Fragestellungen verteilt.
Die von den überregional agierenden Tätern verwendete Betrugsmasche wird bei der Polizei „Enkeltrick“ genannt. Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebende Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben.
Um sich vor solchen Betrügereien zu schützen, bittet die Polizei die folgenden Verhaltenstipps zu beachten:
Foto und Bericht: Pressestelle Polizeipräsidium Oberbayern Nord