Fr, 27.03.2015 , 15:11 Uhr

Flughafen München will dritte Startbahn "Jetzt oder gar nicht"

Jetzt oder nie – Münchens Flughafen-Chef ist mit seiner Geduld am Ende. Möglichst noch in diesem Jahr müsse eine endgültige Entscheidung zur dritten Startbahn her. Seinen Unmut über die Politik kann der Chef des öffentlichen Unternehmens kaum verbergen.

 

 

München  – Der Flughafen München dringt auf eine rasche Entscheidung über die dritte Startbahn am zweitgrößten deutschen Airport. Ohne die Bahn beraube sich der Flughafen, aber auch das ganze Land einer wichtigen Chance für künftiges Wachstum, sagte Flughafenchef Michael Kerkloh am Freitag in München bei der Vorlage der Jahresbilanz. Er vermisse in der politischen Debatte Weitsicht. «Es geht bei diesem Zukunftsprojekt letztlich auch darum, wie unser Land in 20 oder 30 Jahren dasteht», sagte Kerkloh.

 

Die Staatsregierung hatte am Donnerstag im Landtag nochmals betont, das umstrittene Projekt nicht mit juristischen Tricks und gegen den Willen der Landeshauptstadt durchsetzen zu wollen. Zugleich ließen CSU und die Regierung keinen Zweifel daran, das Projekt umsetzen zu wollen. Finanzminister Markus Söder (CSU) hatte angekündigt, noch in diesem Jahr eine Grundsatzentscheidung treffen zu wollen – nach der letzten ausstehenden Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts.

 

Kritiker und die Opposition lehnen das Projekt ab. Vor allem fürchten die Startbahngegner für die umliegenden Kommunen eine deutlich größere Lärm- und Abgasbelastung und halten die Bahn für unnötig.

 

München ist nach dem Freistaat und dem Bund der dritte Eigentümer des Flughafens. Die Stadt fühlt sich nach wie vor an einen Bürgerentscheid von 2012 gebunden, mit dem sich die Menschen gegen den Bau ausgesprochen hatten. Für das Großprojekt müssen allerdings alle drei Eigentümer einig sein.

 

Das Tauziehen um die dritte Bahn hält seit vielen Jahren an, vor Gericht haben die Gegner des Ausbaus bisher allerdings das Nachsehen gehabt. Noch steht eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts aus, doch im wesentlichen sei das Projekt reif für die Umsetzung, sagte Kerkloh. Es gebe Baurecht, die Finanzierung sei gesichert, die Pläne fertig. „Es kommt entweder jetzt – oder gar nicht»“ sagte Kerkloh mit Blick auf das Projekt.

 

 

Der Flughafen, zweitgrößter in Deutschland, rechnet in diesem Jahr erstmals mit mehr als 40 Millionen Passagieren. Und erstmals seit Jahren dürfte auch die Zahl der Flugbewegungen wieder steigen, sagte Kerkloh. Dass in den vergangenen Jahren die Zahl der Fluggäste gestiegen, die der Starts und Landungen aber gesunken sei, habe vor allem mit der besseren Auslastung und der wachsenden Größe der Flugzeuge zu tun. Diese Möglichkeiten seien inzwischen ausgereizt.

 

Finanziell steht der Flughafen anders als viele gebeutelte regionale Flughäfen gut da. Bei einem Umsatz von rund 1,2 Milliarden Euro verdiente der Konzern im vergangenen Jahr rund 100 Millionen Euro.

 

dpa

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