Mi, 12.02.2014 , 16:15 Uhr

Forderung: Reiseverbot für gewalttätige Fußballfans

Die Kommunen schlagen vor, die Anreise polizeibekannter Schläger zu Auswärtsspielen zu verhindern. Der Deutsche Städtetag geht noch einen Schritt weiter und fordert ein Reiseverbot für gewalttätige Fußballfans an Spieltagen. Deshalb sollten sich bekanntermaßen gewaltbereite Fans am Tag von Auswärtsspielen bei der Polizei melden müssen. «Damit wäre ihnen die Reise untersagt und es würde verhindert, dass sie überhaupt ans Stadion kommen», sagte die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU) am Mittwoch nach einer Sitzung der Städtetags-Spitze in München.

 
Außerdem fordern die Städte Schnellprozesse gegen Schläger. «Wenn die Strafe auf dem Fuß folgt, hat man auch in anderen Bereichen gute Erfahrungen, dass das abschreckend wirkt», sagte die Städtetags-Vizepräsidentin. Auch die Vereine und der DFB selbst sollten nach Ansicht der Stadtoberhäupter mehr tun – etwa noch mehr Stadionverbote aussprechen. «Wir wollen noch einmal aktiv werden und an den DFB herantreten, dass man wirklich alles nutzt.»

 

Anlass der Forderungen ist, dass sich die Schlägereien verfeindeter Fangruppen und Angriffe auf Unbeteiligte in den vergangenen Jahren aus den Stadien auf öffentliche Plätze verlagert haben. Als Beispiel nannte Lohse Zusammenstöße zwischen Dresdner Fans und der Polizei in der Bielefelder Innenstadt im vergangenen Dezember. Die Städte legen aber Wert darauf, dass Fußballfans nicht generell verteufelt werden sollen.

 

Härteres Einschreiten gegen Fußball-Randalierer ist aber keineswegs die einzige Forderung der Städte. Die Oberbürgermeister appellierten an die große Koalition, die versprochene Entlastung der Kommunen noch in diesem Jahr umzusetzen, wie Städtetagspräsident Ulrich Maly (SPD) sagte.

Außerdem müssten die Eckpunkte des geplanten Bundesleistungsgesetzes noch in dieser Wahlperiode vorliegen, verlangte der Nürnberger Oberbürgermeister. Union und SPD hatten im Koalitionsvertrag zugesagt, die Kommunen um fünf Milliarden Euro Sozialausgaben im Jahr zu entlasten. Bis zum Inkrafttreten des Gesetzes hat die große Koalition eine Entlastung von einer Milliarde Euro jährlich versprochen. «Man spürt Absetzbewegungen aus dieser Versprechenslage», sagte Maly.

 

Angesichts der heftigen Protesten gegen das geplante Freihandelsabkommen der EU mit den USA fordern die Städte, die kommunale Daseinsvorsorge auszunehmen – also Wasserversorgung, Krankenhäuser, öffentlichen Nahverkehr und Müllentsorgung. «Wir fordern die Bundesregierung auf, zur Schutzpatronin der Daseinsvorsorge zu werden», sagte Maly.

 

 

jn / dpa

Fußball Fußballfans Städtetag
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

16.05.2023 Warnstreik am Mittwoch 17.05.2023 im Einzelhandel Im bayerischen Handel hat die Gewerkschaft Verdi für Mittwoch zu Warnstreiks aufgerufen. Insgesamt geht es um mehr als 170 Betriebe aus Einzelhandel, Versandhandel und Großhandel, die sich über den ganzen Freistaat verteilen, erklärte die Gewerkschaft. Sie will mit der Aktion in der laufenden Tarifrunde Druck machen. Angesichts der jüngsten Angebote der Arbeitgeber müsse jeder Euro 25.04.2024 Sonntagsbrunch Die Community Kitchen lädt am Sonntag zum gemeinsamen Frühstücken ein. Im Mittelpunkt stehen gerettete Lebensmittel, die auf den Tisch kommen. In einer gemütlichen Atmosphäre und mit entspannter Musik kann in den Sonntag gestartet werden. Dabei kann jeder mehr über die Bedeutung von Lebensmittelrettung erfahren und sich mit Gleichgesinnten austauschen. Ab 10:00 startet das gemeinsame Frühstück. 25.04.2024 Hofflohmarkt Keller entrümpeln und Unikate ergattern: Am Samstag, den 27. April starten die Münchner Hofflohmärkte in eine neue Saison. Der Anfang wird im Westend gemacht. Von 10:00-16:00 kann gestöbert, gefeilscht und getauscht werden. Zahlreiche Hausgemeinschaften, Höfe, Gärten und Garagen nehmen an diesem Tag teil, um sich von eigenen Schätzen zu trennen und anderen eine Freude damit 25.04.2024 Münchner Tradition   Nachbarschaftlich, gemütlich und traditionell: Das ist die Auer Dult. Am Samstag, den 27. April beginnt das beliebte Volksfest in der Stadt und geht bis zum 5. Mai. Insgesamt bieten dort 250 Standbetreiber ihre Produkte und Waren an. Daneben gibt es auch noch einige Fahrgeschäfte, wie Autoscooter, Schiffsschaukel und das Russenrad. Kurz um: Die volle Portion