Alle Jahre wieder kommen am 06. Januar in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt die Sternsinger. Caspar, Melchior und Balthasar ziehen dann als die Heiligen Drei Könige von Haus zu Haus.
Auch wenn die Lieder von Gemeinde zu Gemeinde und von Ort zu Ort variieren – der Ablauf ist meist derselbe: Mit güldenem Gewand und glänzendem Schmuck treten die Sternsinger in die Wohnungen und Häuser der Bürger, die sich dann auf fröhliche Lieder und eine wichtige Botschaft freuen dürfen. Die Sternsinger verkünden nämlich die Geburt Christi.
Anschließend segnen die Heiligen Drei Könige die Wohnungen und Häuser der Menschen und schreiben mit Kreide an die Haustüre: C+M+B. Wider Erwarten stehen diese drei Buchstaben aber nicht für Caspar, Melchior und Balthasar, sondern für „Christus mansionem benedicat“. Und das bedeutet: „Christus segne dieses Haus“.
Historisch betrachtet wurden die Heiligen Drei Könige jedoch erst seit dem 3. Jahrhundert als solche bezeichnet. In der Bibel, im Matthäus-Evangelium, wurden die Heiligen Drei Könige als „Weisen aus dem Morgenland“ benannt. Auf ihrer Reise mit dabei hatten die Könige Weihrauch, Myrrhe und Gold. Diese drei Gaben waren als Geschenk für das Christuskind gedacht.
Ab dem 9. Jahrhundert waren die „Weisen aus dem Morgenland“ dann als die Heiligen Drei Könige, Caspar, Melchior und Balthasar bekannt.
Im 16. Jahrhundert dann kamen die Sternsinger ins Spiel. Zu dieser Zeit wurde das „von Haus zu Haus ziehen und die Geburt Christi verkünden“ zum ersten Mal urkundlich festgehalten. Seitdem dürfen wir uns jedes Jahr aufs Neue über diese kurze Zeit Besinnlichkeit zu Beginn des Neuen Jahres freuen.
mhz