Mo, 12.06.2017 , 09:27 Uhr

Imker kämpfen erfolgreich gegen Faulbrut bei Bienen

Wenn ein Bienenstock von der Amerikanischen Faulbrut betroffen ist, kann das sein Todesurteil sein. Für Menschen ist die Bienenkrankheit ungefährlich. Die Verbraucher können aber dazu beitragen, dass die Bienen verschont bleiben.

 

Deutschlands Imker kämpfen erfolgreich gegen die Bienenseuche Amerikanische Faulbrut. «Deutschland ist Musterschüler, weil wir bezogen auf die Bienenvölker den geringsten Befall haben. Grund dafür ist unser gutes schnelles System gegen eine Ausbreitung der bösartigen Krankheit», sagte der Bienenexperte Stefan Berg von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim (Kreis Würzburg) der Deutschen Presse-Agentur.

Die gefährliche Tierkrankheit ist meldepflichtig. In Bayern waren zuletzt Imker in den Landkreisen Kitzingen, Würzburg, Nürnberg und Bayreuth, Schwandorf, Traunstein und der Region Landshut betroffen.

Sobald ein Imker den Befall eines Bienenstocks meldet, wird in der Region ein Sperrbezirk ausgewiesen und alle Imker müssen sich beim zuständigen Veterinäramt melden. Es dürfen zudem keine Bienenvölker aus dem Sperrbezirk heraus- oder in ihn hineingebracht werden. Waben und Wachs sowie Futtervorräte dürfen nicht aus den Bienenbeständen herausgeholt werden.

In Deutschland kommt die Faulbrut daher selten vor. «Sie tritt im Ein-Prozent-Bereich auf», sagte Berg, Leiter des LWG-Fachzentrums für Bienen. «In anderen Ländern hat die Krankheit allerdings eine ganz andere Dimension. In Deutschland ist sie konstant da, nimmt aber nicht zu.»

Die LWG hat 2016 mit dem Tiergesundheitsdienst Bayern eine bayernweite Beobachtung gestartet, damit die Sporen schon frühzeitig im Bienenstock erkannt werden können. So ist eine Sanierung der Bienenstöcke möglich, bevor die Krankheit ausbricht.

Dabei geht es allerdings nicht um den Verbraucher, sondern um die Bienen selbst. Für Menschen ist die Infektionskrankheit unbedenklich, für Bienen dagegen tödlich, weil es keine Selbstheilung gibt. Das Sporen bildende Bakterium befällt die Brut des Bienenstocks. Ohne eine umfassende Sanierung ist die Bienenseuche das Todesurteil des Stocks.

Hat ein Imker die Faulbrut auf seinem Stand, sagt das übrigens nichts über die Sauberkeit oder seine Kompetenz aus. «Die Faulbrut kann den Besten treffen», sagte Berg. Die Krankheit kann unbemerkt zwischen den Völkern weitergeben werden.

Außerdem haben es auch die Verbraucher selbst in der Hand. Da in Amerika nur die Bakterien mit Antibiotika bekämpft werden, bleiben dort die Sporen im Honig. Sie werden durch das Medikament nicht getötet. Kommen deutsche Bienen nun mit Honig aus Amerika in Kontakt – über ein unverschlossenes, nicht ausgespültes Honigglas in einem Glascontainer beispielsweise – stecken sie sich an, tragen die gefährlichen Sporen in ihren Bienenstock und geben ihn so an die Brut weiter.

 

dpa

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