Mi., 20.02.2019 , 15:55 Uhr

Kirche will gegen sexuellen Missbrauch kämpfen

Wenn am Donnerstag die Spitzen der katholischen Bischofskonferenzen im Vatikan zusammenkommen, um gegen sexuellen Missbrauch zu kämpfen, dann entscheidet sich daran aus Sicht von Reformern das Schicksal der Kirche. Viel Hoffnung haben sie allerdings nicht.

 

Für die Reformbewegung „Wir sind Kirche“ ist der Umgang mit sexuellem Missbrauch in den eigenen Reihen die Schicksalsfrage der katholischen Kirche. Der Krisengipfel im Vatikan sei «ein Schicksalsgipfel», sagte Christian Weisner, der Sprecher von „Wir sind Kirche“ am Mittwoch in München. „Es gibt viel Betroffenheitsgerede“. Nach dem Gipfel müssten aber Taten folgen.

 

„Wir brauchen klare Anweisungen, wie mit Verdachtsfällen umzugehen ist“, forderte Weisner. Es sei wichtig, dass die Kirche weltweit sexuellen Missbrauch als Verbrechen anerkennt und außerdem einräumt, dass eine „verbotsorientierte Sexualmoral“ Missbrauch von Kindern begünstige. „Ich erwarte, dass die Strafen härter sind und ich erwarte, dass nach dem Gipfel manche Rücktritte folgen“, sagte Edgar Büttner, „Wir sind Kirche“-Sprecher im Erzbistum München und Freising. Auch Bischöfe, die nicht genug zur Aufklärung von Missbrauchsfällen getan hätten, müssten aus seiner Sicht Verantwortung übernehmen.

 

Für diesen Donnerstag hat Papst Franziskus die Spitzen der Bischofskonferenzen der Welt zu einem Gipfel in den Vatikan geladen, um Missbrauch und jahrzehntelanger Vertuschung den Kampf anzusagen.

 

Dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofs-Konferenz (DBK), Kardinal Reinhard Marx, sagten die Reformer in einem offenen Brief Unterstützung zu. „Wenn Sie sich an die Spitze der Reformbewegung setzen, haben Sie uns entschlossen hinter sich.“ Eine Petition, die „Wir sind Kirche“ zu seiner Unterstützung gestartet hat, hatte allerdings kurz vor Beginn des Gipfels nur knapp 4200 Unterzeichner. Aus Sicht der Reformer ist das ein Zeichen der Hoffnungslosigkeit: „Die meisten haben wohl die Hoffnung auf Veränderung aufgegeben.“ Weisner sagte: „Das ist der große Skandal, dass viele Bischöfe noch nicht wissen, was die Glocken geschlagen haben.“

 

dpa

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