Fr., 16.09.2016 , 16:09 Uhr

Kirchen wollen Luther-Jubiläumsjahr 2017 gemeinsam feiern

Der Reformator Martin Luther wollte eigentlich keine neue Kirche gründen. Aber sein Protest gegen die Kirchenzentrale in Rom führte dann doch zur Abspaltung. Jahrhundertelang bekämpften sich Katholiken und Protestanten. Damit soll jetzt endgültig Schluss sein.

 

500 Jahre nach der Reformation wollen katholische und evangelische Kirche in Deutschland einander um Vergebung bitten. „Wir müssen ehrlich eingestehen, dass lange gehegte Vorurteile bis heute wirksam sind und sich als Hindernis auf dem Weg zur vollen sichtbaren Einheit der Kirche erweisen können“, sagte am Freitag der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx. Der „heilige Eifer“ der Reformation habe allzu oft Unheil bewirkt und Wunden geschlagen, räumte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm ein.

 

Kardinal Marx und der bayerische Landesbischof Bedford-Strohm präsentierten in München ein gemeinsames Papier mit dem Titel „Erinnerung heilen – Jesus Christus bezeugen“. Darin machen sie auch Vorschläge, wie die Christen beider Konfessionen im kommenden Jahr in den Gemeinden das Reformationsjubiläum begehen sollen, zum Beispiel mit gemeinsamen Gottesdiensten. Ein zentraler Versöhnungsgottesdienst ist am 11. März in Hildesheim geplant.

 

Am 31. Oktober 1517 hatte der Reformator Martin Luther der Überlieferung zufolge an die Schlosskirche in Wittenberg 95 Thesen geschlagen, die zur Kirchenspaltung führten. Luther verurteilte den kirchlichen Verkauf von Ablassbriefen, mit dem sich Gläubige vermeintlich von ihren Sünden freikaufen konnten.

 

„Martin Luther ist eine bombastische Gestalt“, sagte Marx. Er wünsche sich, dass alle Pfarrer und Theologen heute wie Luther „nie aufhören, Gott zu suchen“. Das Jubiläum sei eine Chance, die Ökumene voranzutreiben, damit eine Eucharistiegemeinschaft möglich werde. Ziel sei nicht die Wiedervereinigung der Kirchen, sondern eine „versöhnte Verschiedenheit», betonte Bedford-Strohm. «Es geht nicht um eine einheitliche Organisation.“

 

dpa

bedford-strohm Deutsche Bischofskonferenz Eucharistie evangelische kirche gemeinsam Gemeinschaft Gläubige Gott Jesus Christus Katholiken Katholische Kirche Kirchenzentrale Konfessionen Luther Martin Luther München Protestanten Reformation Reinhard Marx rom Versöhnung Wittenberg

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 13.08.2025 Münchener Klischees widerlegt: Diese 3 Dinge stimmen einfach nicht! Klischee #1: München ist teuer Unbestritten führt München die Liste der teuren Städte in Deutschland an, vor allem wenn es um Wohnungen in der Altstadt, im Lehel oder in Schwabing geht. Quadratmeterpreise von 20 oder 30 Euro sind dort keine Ausnahme, sondern bittere Realität. Doch wer glaubt, das gesamte Stadtgebiet schwimme in einem Ozean aus 06.08.2025 Die Münchner Altstadt – was gibt es zu sehen? Marienplatz in München Der zentrale Stadtplatz wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts unter der Herrschaft des bayerischen Herzogs Heinrich des Löwen angelegt. Seinen Namen verdankt der historische Platz der Heiligen Jungfrau Maria – er wurde ihr jedoch erst 1807 verliehen, in der Hoffnung, dass die Schutzpatronin München vor einer Cholera-Epidemie bewahren würde. Seit 17.06.2025 Der Start-Up-Spirit Münchens und was er mit Kryptowährungen zu tun hat Denn München gehört zu den Städten, die vor Tech-Insider und Finanz-Experten nur so wimmelt. Es ist also kein Wunder, dass das Thema Krypto hier so richtig hoch im Kurs ist. Und das schon längst nicht mehr nur bei ein paar wenigen. Denn selbst Menschen, die eigentlich überhaupt nichts mit der Szene zu tun haben, sehen