Eine vier Meter hohe Lärmschutz-Mauer vor einem Flüchtlingsheim in München sorgt international für Wirbel. Anwohner hatten den Bau der Mauer aus Schallschutz-Gründen durchgesetzt.
Nicht nur deutsche Medien, sondern auch englische, französische und italienische Internetseiten berichteten am Montag über das massive Bauwerk und verwiesen darauf, dass es höher sei als einst die Berliner Mauer. „Wer andere ausschließt, der schließt sich selber ein“, kritisierte die Geschäftsführerin des Münchner Flüchtlingsrates, Monika Steinhauser, am Montag.
Guido Bucholtz vom Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach nannte den Bau einen Wahnsinn. Er hatte ein Video von der Mauer an Münchner Zeitungen geschickt und damit die Debatte mit ins Rollen gebracht. „Wie kann es bei uns sein, dass man zwischen Flüchtlingen und Anwohnern eine Mauer bauen muss mit dem fadenscheinigen Argument Schallschutz?“, sagte er am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist ein Signal: Man schottet die Flüchtlinge ab, weil man sie eh nicht haben will.“
Die Unterkunft für jugendliche Flüchtlinge ist noch nicht in Betrieb. Anwohner hatten die Mauer im Stadtteil Neuperlach durchgesetzt. Das Bauwerk grenzt an einen Grünstreifen mit einer Böschung an, dann kommen die Gärten und die dazugehörigen Wohnhäuser.
dpa