München – Der Gesundheitsausschuss des Landtags will Schmerzpatienten leichteren und kostenlosen Zugang zu Cannabis verschaffen. Mit den Stimmen der CSU votierten die Abgeordneten für einen Antrag der Grünen, die Verwendung von Cannabis als Schmerzmittel zur Kassenleistung zu machen.
Dafür soll sich nun die Staatsregierung auf Bundesebene einsetzen. Außerdem soll die Verfolgung von Schmerzpatienten unterbunden werden, die sich Haschisch zur Schmerzlinderung beschaffen.
„Die Verfolgung und juristische Drangsalierung von Schmerzpatienten muss endlich aufhören“, sagte der Grünen-Abgeordnete Ulli Leiner. Die Gesundheitspolitiker des Landtags liegen damit auf der Linie der Bundesregierung, die den Einsatz von Haschisch als Schmerzmittel erleichtern will. In der CSU jedoch ist dies nach wie vor umstritten, auch wenn der einstige Widerstand inzwischen spürbar nachgelassen hat. Die CSU-Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler ist Drogenbeauftragte der Bundesregierung und plädiert ebenfalls dafür, Cannabis für Schmerzpatienten zur Kassenleistung zu machen.
Schlagzeilen in Bayern hatte im Dezember der Fall des mittlerweile gestorbenen Robert S. gemacht, der eine Erlaubnis hatte, Cannabis als Schmerzmittel zu konsumieren, aber dennoch von der Staatsanwaltschaft verfolgt wurde. Unter Medizinern wird schon seit Jahren darauf verwiesen, dass chronischen Schmerzpatienten Morphin und andere abhängig machende Opiate ohne übergroße Schwierigkeiten auf Rezept verschrieben werden können.
(dpa/lby)