Mi, 26.11.2014 , 08:39 Uhr

Last-Minute-Schock für den FC Bayern München: 2:3 bei Manchester City

In einem turbulent-verrückten Spiel gerieten die Bayern früh in Rückstand, trotzten dann der Unterzahl und sahen beim 2:1 schon wie der sichere Sieger aus. Doch der englische Meister Manchester City schlug eiskalt zurück – dank eines überragenden Dreifach-Torschützen.

 

Nach einem Last-Minute-Schock hat der FC Bayern München in Unterzahl die erste Niederlage dieser Champions-League-Saison kassiert. Der deutsche Fußball-Meister musste sich am Dienstagabend bei Manchester City mit 2:3 (2:1) geschlagen geben und verlor erstmals nach 18 Pflichtspielen wieder eine Partie.

 

Der überragende Sergio Agüero bezwang die Münchner mit drei Toren praktisch im Alleingang (22./Foulelfmeter/85./90.+1). Geburtstagskind Xabi Alonso (40. Minute) mit einem schlitzohrigen Freistoß und Torjäger Robert Lewandowski per Kopfball (45.) schossen den schon vorher feststehenden Gruppensieger zum zwischenzeitlichen 2:1. Doch nach seiner frühen Führung gelang Agüero vor 44 510 Zuschauern im Etihad Stadium erst der Ausgleich und in der Nachspielzeit sogar noch der überraschende Siegtreffer für den englischen Meister.

 

„Es ist gut, dass es heute passiert ist, vielleicht ist es eine Lehre für uns. Denn wenn so etwas im Achtelfinale oder Viertelfinale passiert, bist du raus. Aber ich bin sehr, sehr stolz auf meine Mannschaft“, sagte Bayern-Trainer Pep Guardiola.

 

Was für ein Wechselbad der Gefühle. Am Ende verliert unsere leidenschaftlich kämpfende #FCBayern-Elf 2-3. #MCFCFCB pic.twitter.com/6uHHob5W7k

— FC Bayern München (@FCBayern) 25. November 2014

 

Seine Mannschaft spielte nach einer frühen Roten Karte für Abwehrspieler Medhi Benatia 70 Minuten lang in Unterzahl – und musste am Ende den schwindenden Kräften Tribut zollen. Agüero verwandelte zunächst einen Elfmeter nach einer Notbremse des grätschenden Benatia gegen ihn (20.). Fünf Minuten vor dem Ende nutzte der Argentinier einen Fehlpass des ansonsten überzeugenden Alonso und ließ Bayern-Schlussmann Manuel Neuer keine Abwehrchance. In der Nachspielzeit schlug er erneut eiskalt zu – die Münchner aber reagierten gefasst auf die Niederlage.

 

Guardiola: Wir sind traurig, aber auch stolz

 

„Wenn wir verlieren und schlecht spielen, ist es schlecht. Aber diese Spieler haben es heute nicht verdient, zu verlieren“, sagte Guardiola und betonte: „Wir sind traurig, weil wir verloren haben. Aber morgen ist ein neuer Tag. Wir müssen daraus lernen.“ Damit verpassten die Bayern die Chance, im abschließenden Heimspiel am 10. Dezember gegen ZSKA Moskau als erste deutsche Mannschaft in der Königsklasse alle sechs Partien in der Gruppenphase zu gewinnen.

 

Von Schongang oder Betriebsausflugs-Mentalität wollten die Bayern vom Anpfiff weg nichts wissen. Obwohl Trainer Pep Guardiola eine etwas defensivere Ausrichtung als zuletzt in der Bundesliga wählte und Thomas Müller und Mario Götze eine Verschnaufpause gönnte, startete seine Elf engagiert und spielfreudig. Nach feinem Zuspiel von Robben scheiterte Sebastian Rode an Englands Nationaltorwart Joe Hart (9.).

 

Zwei Minuten später probierte es Robben aus der Distanz – sein Schuss ging knapp vorbei (11.). Mit dem Gegentreffer wurden die Bayern eiskalt erwischt. Der tschechische Schiedsrichter Pavel Kralovec entschied bei Benatias Attacke sofort auf Elfmeter und Rot. Guardiola reagierte auf den Platzverweis, nahm Rode vom Feld und brachte Dante als Stabilisator für die Innenverteidigung (25.).

 

Dank der überraschenden Führung übernahmen die anfangs noch verhaltenen und verunsicherten Engländer erst einmal die Initiative. In der 35. Minute ging ein gefährlicher Distanzschuss von Routinier Frank Lampard nur knapp über das Tor. Doch die Münchner Desorientierung hielt nur wenige Minuten an, mit gnadenloser Effektivität schlugen die Gäste zurück. Lewandowski, bis fünf Minuten vor der Pause quasi unsichtbar, wurde von Mangala gefoult – und Alonso machte den Freistoß zur Chefsache. Frech und kaltschnäuzig drehte er den Ball an seinem 33. Geburtstag um die Mauer am verdutzten Hart vorbei ins Netz. Fünf Minuten später ließ Lewandowski mit seinem Kopfball Hart keine Abwehrmöglichkeit.

 

Sein Gegenüber Neuer konnte sich erst nach dem Seitenwechsel das erste Mal auszeichnen. Der spanische Nationalspieler Jesus Navas prüfte den Nationaltorwart mit einem Flachschuss, aber Neuer klärte reaktionsschnell zur Ecke (50.). Auch Lampard probierte es noch einmal aus der Distanz – und wieder war Neuer zur Stelle und lenkte den Ball über die Latte (70.). Zehn Minuten vor dem Ende durfte dann auch noch Bastian Schweinsteiger aufs Feld – doch anstatt den Sieg über die Zeit zu retten, kassierten die Münchner zwei späte Tore.

 

rg / dpa

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