Bei sonnigem Herbstwetter werden heute Tausende Zuschauer zu den Leonhardifahrten in Bad Tölz, Murnau und Kreuth erwartet. Zahlreiche festlich geschmückte Pferdegespanne ziehen dabei durch die oberbayerischen Orte. Die Umritte zu Ehren des Heiligen Leonhard – er gilt als Patron der Stalltiere – finden dort immer an dessen Namenstag statt.
Traditionelle Leonhardiritte erinnern heute in mehreren oberbayerischen Orten an den Heiligen Leonhard als Schutzpatron der Nutztiere. In Bad Tölz, aber auch in Murnau am Staffelsee und in Kreuth nahe dem Tegernsee ziehen nach Gottesdiensten Hunderte Pferde und festlich geschmückte historische Wagen zu Ehren des Heiligen Leonhards durch die Gemeinden. Trachtenvereine, Schützenkompanien und Musikkapellen begleiten die Umzüge.
Die Pferdewallfahrt in Bad Tölz, die mit mehr als 80 Wagen als eine der größten gilt, war erst im vergangenen Jahr als Immaterielles Kulturerbe der Unesco in das deutsche Verzeichnis aufgenommen worden. Die älteste Leonhardifahrt Bayerns wird seit mehr als 500 Jahren in Kreuth zelebriert. Nach dem Gottesdienst in der Leonhardi-Kirche ziehen dort prächtig geschmückte Pferdegespanne und verzierte Truhenwägen dreimal zur Segnung durchs Dorf.
Was genau ist die Leonhardifahrt?
Leonhardi ist eine Wallfahrt zu Ehren des Heiligen Leonhards. Er gilt vor allem als Schutzpatron der Pferde. In Bad Tölz reiten traditionell am 6. November rund 80 Wagen (meist Vierergespanne) die Pflasterstein-Straße den Kalvarienberg hinauf und werden – oben an der Leonhardikapelle angekommen – gesegnet. Die Räder der Kutschen sind dabei noch mit echtem Eisen beschlagen. Mit rund 25.000 Besuchern findet in Bad Tölz die wohl bekannteste und größte Leonhardifahrt statt. Die meisten Einwohner und Schüler der Stadt habe an diesem Tag frei.
dpa/pm