Müssen Radler bald bei Rot nicht mehr halten? Wenn es nach dem Münchner Grünen-Bundestagsabgeordneten Dieter Janecek geht, müssen Radler in Zukunft bei einer roten Ampel zwar immer noch halten, sollte die Kreuzung jedoch frei sein, hieße das freie Fahrt für die Drahtesel.
„Es ist einfach auch Realität, dass viele ohnehin nicht an roten Ampeln halten“, so Janecek. Die Idee einer Grünen Welle für Radler ist zwar nicht ganz neu, der Grünen-Bundestagsabgeordnete will sie jetzt aber deutschlandweit umsetzen. Ziel ist es, den Straßenverkehr flüssiger zu machen. „Die Mehrzahl der Radler fährt verantwortungsvoll“, für sie solle der Weg in die Arbeit, nach Hause oder in die Stadt reibungsloser ablaufen.
„Es gibt Beispiele wie in Paris, wo fast 2000 Ampeln für Radler freigegeben worden sind. An der Ampel ist dann ein Hinweisschild ‚Vorfahrt beachten‘ angebracht. Alle nehmen mit dieser Regelung mehr Rücksicht aufeinander.“ Fest steht, alle Teilnehmer des Straßenverkehrs müssten sich anders verhalten.
Janecek will zuerst ein Pilotprojekt im Münchner Stadtteil Neuhausen starten. Sollte dies funktionieren, plädiert er für eine Umsetzung in ganz Deutschland. Vorbilder sind zum Einen der US-Bundestaat Idaho oder eben Paris.
Zeigen wird sich, ob der Verkehr wirklich flüssiger ablaufen wird oder ob motorisierte Straßenteilnehmer in Zukunft auch bei Grün an der Kreuzung stehenbleiben, aus Angst vor einem Unfall. Denn wer im Falle einer Kollision die Schuld trägt, ist noch nicht geklärt.
Derzeit drohen Radlern, die bei Rot über die Ampel fahren, 60 bis 180 Euro Strafe oder sogar ein Punkt in Flensburg. Die Münchner Radler sind bisher eher skeptisch, was den Vorschlag betrifft.
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sk
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