Eine wahre Schwemme an Enkeltrickbetrugsversuchen ist am Dienstag und Mittwoch über München hereingebrochen. Doch glücklicherweise ist keiner der angerufenen, hauptsächlich älteren, Münchner auf diese perfide Masche hereingefallen.
Insgesamt sind der Polizei 24 Versuche bekannt geworden. Alle nach dem gleichen, bekannten Prinzip. Die Täter gaben einen bereits getätigten Autokauf einer Versteigerung
bzw. einen gerade abzuwickelnden Immobilienkauf als Grund für eine finanzielle Notlage an.
Die Geschädigten sollten meist Beträge zwischen 25.000 bis 50.000 Euro bereitstellen, um unnötige Zinszahlungen abzuwenden. Das Geld sollte in den folgenden Tagen wieder zurück bezahlt werden. Für die Übergabe würde eine ihnen unbekannte Vertrauensperson des Täters bzw. angebliche Notarangestellte vorbei kommen. Es wurden sowohl weibliche, als auch männliche Täteranrufe registriert. Alle bekannten Delikte blieben im Versuchsstadium. Die Geschädigten waren im Alter zwischen 70 und 90 Jahren.
– Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen.
– Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
– Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache.
– Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.
– Ändern Sie Ihren Eintrag im Telefonbuch, indem Sie Ihren Vornamen abkürzen.
– Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt: Notrufnummer 110.
Enkeltrickbetrüger agieren mittlerweile über CallCenter. Den ganzen Tag lang rufen die Ganoven vor allem bei Menschen an, die einen altklingenden Vornamen haben, an. Fällt auch nur einer auf diese Masche herein, haben die Ganoven innerhalb kürzester Zeit teilweise hohe fünfstellige Beträge einkassiert. Für die Gesprächsführung am Telefon sind die Betrüger inzwischen bestens geschult um auf jede Reaktion des Opfers am Telefon eingehen zu können.
mh / Polizei