Der US-amerikanische Journalist Glenn Greenwald (47) wird am Montag (19.00 Uhr) mit dem Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet. Der Vertraute von Ex-NSA-Mitarbeiter Edward Snowden bekommt den Preis für sein Buch „Die globale Überwachung“.
In der Jury-Begründung heißt es: „Als engagierter Jurist und leidenschaftlicher Journalist warnt Glenn Greenwald vor einem mächtigen Überwachungsapparat, der unsere Privatsphäre zu zerstören und die Grundlagen der Demokratie zu untergraben droht.“ Die Auszeichnung wird im Rahmen des Literaturfests München in der Großen Aula der Ludwig-Maximilians-Universität verliehen.
Greenwald hatte als Journalist des britischen „Guardian“ die Enthüllungen von Edward Snowden veröffentlicht. Er ist damit einer der wichtigsten Journalisten hinter den NSA-Enthüllungen. Snowden vertraute ihm und der Dokumentarfilmerin Laura Poitras sein Archiv geheimer NSA-Dokumente an.
Der mit 10 000 Euro dotierte Preis erinnert an Hans und Sophie Scholl, die ihren Widerstand gegen das NS-Regime mit dem Leben bezahlt hatten.
Der Geschwister-Scholl-Preis wird seit 34 Jahren für ein Buch vergeben, „das von geistiger Unabhängigkeit zeugt und geeignet ist, bürgerliche Freiheit, moralischen, intellektuellen und ästhetischen Mut zu fördern“.
Der mit 10 000 Euro dotierte Preis erinnert an die Widerstandskämpfer Hans und Sophie Scholl, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Er wird vom Landesverband Bayern im Börsenverein des Deutschen Buchhandels und der Landeshauptstadt München seit 1980 vergeben. Hier die bisherigen Preisträger:
2014: Glenn Greenwald
2013: Otto Dov Kulka
2012: Andreas Huckele (Pseudonym: Jürgen Dehmers)
2011: Liao Yiwu
2010: Joachim Gauck
2009: Roberto Saviano
2008: David Grossman
2007: Anna Politkovskaja
2006: Mihail Sebastian
2005: Necla Kelek
2004: Soazig Aaron
2003: Mark Roseman
2002: Raul Hilberg
2001: Arno Gruen
2000: Margarete Holzman / Reinhard Kaiser
1999: Peter Gay
1998: Saul Friedländer
1997: Ernst Klee
1996: Hans Deichmann
1995: Victor Klemperer
1994: Heribert Prantl
1993: Wolfgang Sofsky
1992: Wolfgang Benz / Barbara Distel
1991: Georges-Arthur Goldschmidt
1990: Eberhard Jäckel / Lea Rosh
1989: Helmuth James von Moltke
1988: Grete Weil
1987: Christa Wolf
1986: Cordelia Edvardson
1985: Jürgen Habermas
1984: Anja Rosmus-Wenninger
1983: Walter Dirks
1982: Franz Fühmann
1981: Reiner Kunze
1980: Rolf Hochhuth
rg / dpa