Dienstagnacht ist der Bundespolizei am Münchner Flughafen ein mit Untersuchungshaftbefehl gesuchter US-Bürger ins Netz gegangen. Die Bundesbeamten gingen einem Hinweis von Interpol Manchester nach und nahmen den 37-Jährigen bei der Einreisekontrolle des letzten Fluges aus London fest.
Der Mann ist Hauptverdächtiger in einem Ermittlungsverfahren der Bundespolizei am Münchner Flughafen. Die Ermittler werfen ihm versuchtes banden- und gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern in Tateinheit mit Urkundenfälschung in einem besonders schweren Fall vor. Der gebürtige Afghane soll zusammen mit einer zur Tatzeit 30-jährigen Amerikanerin versucht haben, ein afghanisches Ehepaar mit zwei Kindern von Delhi nach München zu schleusen. Die Afghanen flogen aber bereits am Flughafen Delhi auf. Sie hatten dort bei der Kontrolle des Fluges nach München ihre afghanischen Reisepässe mit gestohlenen deutschen Aufenthaltstiteln vorgelegt.
Bei der Befragung erklärten die Geschleusten, die Dokumente von dem Amerikaner und seiner Komplizin bekommen zu haben. Für die kriminellen Dienste seien 70.000 US-Dollar in die Hände der Schleuser geflossen.
Die Geschleusten durften damals ihren Flug nach Deutschland nicht antreten, die Schleuser tauchten unter und die Ermittler der Bundespolizei am Münchner Flughafen forschten weiter nach.
Aufgrund der Ermittlungsergebnisse der Bundespolizisten erließ der Haftrichter am Erdinger Amtsgericht Untersuchungshaftbefehle gegen die beiden Amerikaner. Mit diesen Haftbefehlen suchte die Staatsanwaltschaft in Landshut weltweit nach den Tatverdächtigen.
Die Suche nach dem 37-Jährigen beendeten die Bundespolizisten am Münchner Flughafen jetzt. Sie führten den Mann am Mittwoch der Haftrichterin in Erding vor. Diese bestätigte den Untersuchungshaftbefehl und wies die Bundesbeamten an, den Festgenommenen in die Justizvollzugsanstalt Landshut einzuliefern. Diesem Auftrag kamen die Beamten am Mittwochnachmittag auch nach.
RG / Polizei