In ganz Deutschland gelten seit Jahren liberale Regeln beim Ladenschluss – nur in Bayern herrscht Stillstand. Dies könnte sich nun ändern, die Junge Union fordert eine CSU-Mitgliederbefragung. Schon kommende Woche könnte über einen entsprechenden Antrag entschieden werden.
Nach jahrelangem Stillstand kommt in der CSU Bewegung in die Debatte über eine Aufweichung des Ladenschlusses an Werktagen. Die Junge Union fordert, eine CSU-Mitgliederbefragung dazu zu starten. Über einen entsprechenden Antrag des Parteinachwuchses solle der Parteivorstand kommende Woche entscheiden, berichtet die „Augsburger Allgemeine“ (Mittwoch). „Wir haben in Bayern die Möglichkeit, ein eigenes Gesetz zu erlassen, aber es traut sich hier keiner so richtig dran an das Thema“, sagte der JU-Landesvorsitzende und schwäbische Landtagsabgeordnete Hans Reichhart dem Blatt. Im Antrag der Jungen Union heißt es, flexiblere Öffnungszeiten würden „eine Anpassung an die aktuelle Lebens- und Arbeitswelt bedeuten“.
Während quasi in ganz Deutschland seit Jahren liberalere Regeln beim Ladenschluss gelten, hat die CSU in Bayern in den vergangenen Jahren jede Debatte darüber abgeblockt. Geschäfte müssen also auch werktags spätestens um 20 Uhr schließen. Im November 2006 war eine Abstimmung in der CSU-Landtagsfraktion mit einem Patt von 51 zu 51 Stimmen ausgegangen – was bedeutete, dass Bayern bei der alten Regelung blieb. In der vergangenen Legislaturperiode hatte die FDP mehrfach vergeblich versucht, die CSU auf einen liberaleren Kurs zu bringen.
rg / dpa