Lebensgefahr im Gleis – Jugendliche fotografieren sich vor Güterwaggon und halten sich im Gleisbereich auf.
Für ein gutes Foto riskieren sie ihr Leben. Vier Jugendliche wurden am Mittwochabend im Gleisbreich am Münchner Südbahnhof gefunden, die Fotoaufnahmen im Gleisbereich gemacht hatten.
Gegen 19:40 Uhr teilte die Notfallleitstelle der Deutsche Bahn AG der Bundespolizei mit, dass sich spielende Kinder im Gleisbereich des Südbahnhofs bei den abgestellten Güterwaggons aufhalten sollen. Eine Streife der Bundespolizei suchte daraufhin die Abstellung des Südbahnhofs ab und konnte vier Jugendliche feststellen, die in Richtung der nahegelegenen Unterführung gehen wollten. Die allesamt 16-jährigen Mädchen gaben an, ein Picknick gemacht zu haben. Eine der Mädchen führte eine Kamera mit sich. Die Beamten fanden schließlich heraus, dass sich die 16-Jährigen für Fotos vor den Güterwaggons im Gleisbereich aufhielten. Die Gefahr war den Jugendlichen, nach eigenen Aussagen, keineswegs bewusst. Die Beamten führten die vier Jugendlichen aus dem Südbahnhof heraus und erteilten einen Platzverweis. Die Mädchen werden jetzt zu einem Präventionsgespräch bei der Bundespolizei eingeladen.
Der Zugverkehr war durch den Einsatz nicht betroffen.
Bundespolizei warnt vor solchen gefährlichen Situationen
Die Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang vor dem lebensgefährlichen Phänomen „Selfie im Gleis“ bzw. „Posieren im Gleis“: Die Umgebung gerät schnell aus dem Blick, man verlässt sich auf andere, die selbst abgelenkt sind. Mit Alltagserfahrung ist die Gefahr nicht zu erfassen. Ein Zug, der sich mit 160 km/h nähert, benötigt nur 2,27 Sekunden für 100 Meter. Richtungswechselnder Eisenbahnverkehr oder veränderte Wettersituationen stellen eine oft nicht abschätzbare Gefahr dar.
Auch in Abstellungsbereichen ohne schnellfahrenden Zugverkehr drohen Gefahren. Dort können Waggons fast lautlos rangiert werden. Eng belegte Gleise und wechselseitiger Verkehr stellen eine nicht abschätzbare Gefahr dar. Beim Klettern auf Waggons kann es zu Spannungsüberschlagen durch die 50.000-Volt-Oberleitung kommen.
rr/Bundespolizei
Foto: Bundespolizei