Do., 27.02.2014 , 09:31 Uhr

München: Razzia gegen die Black Jackets

Großeinsatz im Rockermilieu: Bei einer Razzia heute Morgen gegen die „Black Jackets“ wurden insgesamt 13 Objekte durchsucht. Neben Kräften von Spezialeinheiten des Kriminalfachdzernats waren etwa 160 Polizeibeamte im Einsatz. Bei der Durchsuchung konnte verschiedenes Beweismaterial sichergestellt werden. Auf Grund bestehender Haftbefehle wurden zudem fünf Tatverdächtige festgenommen, darunter drei mutmaßliche Führungspersonen der „Black Jackets München“ (drei türkische Staatsangehörige im Alter von 23, 24, und 25 Jahren) sowie ein 25-jähriger afghanischer Staatsangehöriger und ein 31-jähriger Deutscher. Den Beschuldigten liegen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie waffenrechtliche Verstöße zur Last.

 

 

Im Frühsommer vergangenen Jahres gründete sich in München ein Chapter der Gruppierung „Black Jackets“, die auf Grund ihrer Organisation und ihres Auftretens Ähnlichkeiten zum Rockermilieu aufweist. Innerhalb weniger Monate nach dem ersten Auftreten der Gruppierung wurden in diesem Umfeld bereits verschiedene Gewaltdelikte sowie Verstöße gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz begangen. Um die polizeilichen Ermittlungen zu bündeln, wurde im Oktober 2013 beim Kriminalfachdezernat 3 – Organisierte Kriminalität eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Mitte November 2013 konnte durch einen umfangreichen Polizeieinsatz in einer Shisha Bar in München, die den „Black Jackets“ als regelmäßiger Treffpunkt dient, eine drohende gewalttätige Auseinandersetzung mit den Türstehern einer Diskothek verhindert werden. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen wurde bekannt, dass Führungspersonen der „Black Jackets“ Zugriff auf eine Maschinenpistole haben sollen. Bei der Durchsuchung der Wohnung einer Frau aus dem Umfeld der Gruppierung Ende Januar 2014 konnte dieser Verdacht bestätigt und eine Maschinenpistole mit der dazugehörigen Munition sichergestellt werden. Anfang Februar 2014 gelang es der Ermittlungsgruppe, die Lieferung von 3 kg Marihuana, die mutmaßlich im Auftrag von Mitgliedern der „Black Jackets“ erfolgen sollte, aufzudecken und die beiden Kurierfahrer festzunehmen.

 

Bereits im November 2013 konnte die Polizei einen Rockerkrieg in München gerade noch verhindern.

 

Vor fast 30 Jahren gründeten sich die „Black Jackets“ in einem Jugendhaus in Heidenheim an der Brenz. Der Name geht auf die Kleidung der Mitglieder zurück. Um nach außen hin Geschlossenheit zu zeigen, tragen, auch heute noch, alle schwarze Jacken. Später kam die „Bulldogge“ als Zeichen hinzu. Dies soll, laut Angaben der Rocker, für Treue, Stärke und Entschlossenheit stehen. Ihr Motto lautet „forever friends“. Sie sprechen über sich als „Familie“ und bezeichnen sich als „Brüder“. Als die Gruppe über die Grenzen von Heidenhem hinauswuchs, wurden in anderen Städten sogenannte „Chapter“ eingeführt. Diese werden von einem „President“ geleitet, der die Verantwortung über seine Mitglieder in „seiner“ Stadt hat.

mh

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