Unfassbare Verrohung der Sitten in Schwabing. Drei Buben schlagen Rentner und filmen das ganze mit ihren Smartphones. Die Polizei konnte die drei ermitteln.
Wie die Polizei erst am Donnerstag mitgeteilt hat, ereignete sich der Vorfall bereits vergangenen Sonntag. Ein 67 Jahre alter Professor war mit seinem Rad in der Berliner Straße unterwegs. Um zu telefonieren hielt er kurz an. In diesem Moment traten drei Buben an den Mann heran. Einer der Jugendlichen, wie sich später herausstellen sollte ein erst 13-Jähriger, schlug ihm daraufhin unvermittelt mit der flachen Hand ins Gesicht. Anschließend liefen die Drei in Richtung Berliner See davon. Das Opfer verständigte umgehend die Polizei und erstattete Anzeige. Im Rahmen eines weiteren Einsatzes etwas später konnten Beamte aufgrund der vorliegenden Beschreibung einen Zusammenhang mit dem vorangegangenen Vorfall
herstellen. Trotz zunächst widersprüchlicher Angaben wurde die Tat später von den Dreien eingeräumt. Auf ihren Smartphones konnten die schäbigen Videos noch gesichert werden. Ein 14-Jähriger hatte auf seinem Handy das Video der Tat, das den 13-Jährigen zeigte, wie er zuvor den Professor geschlagen hatte. Der 13-Jährige wiederum hatte ein Video seines 14-jährigen Freundes, das diesen ebenfalls dabei zeigt, wie er einen bislang unbekannten Senior unvermittelt ins Gesicht schlägt und dann weg rennt. Die drei Jungen nannten den Modus „Smack Cam“. Hierbei werden hilflose Opfer aus dem Hinterhalt mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen und das Geschehen wird dann mittels Smartphone dokumentiert und online gestellt.
Aktuell werden im PP München seit 2011 keine Zahlen zu diesem Phänomen geführt, da es im Präsidiumsbereich kaum noch zu Vorfällen dieser Art kommt. In den Jahren 2005-2008 kam es jeweils zu 10-15 Fällen. 2009 gab es zwei Fälle und 2010 lediglich einen.
Für die weiteren Ermittlungen wäre wichtig zu erfahren, wer insbesondere am Sonntag, 11.05.2014, in den Nachmittagsstunden, im Stadtteil Schwabing in ähnlicher Weise
Opfer eines tätlichen Angriffs durch jugendliche Täter geworden ist.
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 23, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
mh / Polizei