Kinder in Deutschland haben deutlich mehr Geld zur Verfügung als noch vor zehn Jahren. Im Schnitt bekommt jeder 6- bis 13-Jährige 590 Euro im Jahr, wie aus einer Studie des Münchner Marktforschungsinstitutes Iconkids & Youth hervorgeht. Im Jahr 2004 waren es nur 400 Euro. Auf den Monatv heruntergebrochen bekommt das „Durchschnittskind“ also einen Taschengeld von rund 50 Euro.
Süßigkeiten, Spielzeug, Computerspiele – an jeder Ecke warten unzählige Verlockungen auf unsere Kinder. Dass Minderjährige zu einer großen und ungemein interessanten Zielgruppe für die Wirtschaft geworden sind, ist schon seit langer Zeit offensichtlich; dass das „Vermögen“, das die Kids zur Verfügung haben, stetig wächst, wurde jetzt wieder festgestellt.
Während sich die meisten Erwachsenen noch nostalgisch an die Zeiten erinnern, zu denen in der Woche eine Mark, zwei oder sogar drei Mark Taschengeld gegeben wurden, können sich Kinder heutzutage schon richtige Investitionen leisten. Nicht selten sieht man in der Straßenbahn kleine Erwachsene mit Iphone sitzen oder im Elektronik-Fachhandel teure Spielkonsolen mit nach Hause nehmen.
Im Geldbeutel gibt es aber deutliche Unterschiede zwischen den Altersstufen: Die 6- bis 7-Jährigen kommen heute auf 280 Euro, bei den 8- bis 9-Jährigen sind es 470 Euro, bei den 10- bis 11-Jährigen 600 Euro und die 12- bis 13-Jährigen haben sogar 1000 Euro pro Jahr.
Insgesamt werden Kinder in Deutschland der Studie zufolge in diesem Jahr rund 3,3 Milliarden Euro bekommen, wovon das Taschengeld mit 1,9 Milliarden Euro den größten Teil ausmacht. Die übrigen 1,4 Milliarden Euro ergeben sich nach Institutsangaben vom Montag durch Geldgeschenke etwa zu Weihnachten oder für gute Noten. Für die Studie hatten die Marktforscher 811 Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren befragt.
jn / dpa