Ein 32-jähriger Mann hat vor dem Münchner Landgericht den Handel mit Drogen auf dem Postweg zugegeben. Er hatte sich seit 2013 ein eigenes Vertriebsnetz aufgebaut. Einen Großteil der Drogen hat er nach eigener Aussage selbst konsumiert.
Der Hauptangeklagte hatte nach eigenen Angaben ab Oktober 2013 ein Vertriebsnetz von Packstationen in Oberbayern aufgebaut. Dazu dienten die Daten von Kunden, die ihre Zugänge längere Zeit nicht benutzten. Der Mann gestand 19 von 20 Anklagepunkten. Demnach bezog er bis zu seiner Verhaftung vor einem Jahr hauptsächlich Ecstasy-Pillen und Amphetamine, aber auch Kokain. Einen Teil gab er laut seines Geständnisses mit hundertprozentigem Preisaufschlag über die Packstationen weiter.
Der Angeklagte schilderte seine Kindheit und Jugend in einem unstabilen Elternhaus. Als er elf Jahre alt war, habe sein Vater die Familie wegen einer Geliebten verlassen. Die Mutter war überfordert, „alles blieb an mir hängen“. Einsamkeit, Verlustängste und Verzweiflung habe er mit dem Drogenkonsum bekämpft.
„Mein ganzes Leben ist ein einziger Fehler“, klagte der 32-Jährige. „Das Gefängnis ist wohl die einzige Möglichkeit, mein Leben zu ändern.“ Während der Untersuchungshaft erfuhr er vom Selbstmord der Mutter. Er suchte das Gespräch mit der Drogenberatung und nahm Kontakt mit einem Psychologen auf. Der Prozess dauert an.
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dpa