Di., 04.04.2017 , 16:28 Uhr

Neues vom Munitionsfund in Freimann

Es gibt gute und schlechte Nachrichten für die Bewohner in der Sperrzone rund um den Zwergackerweg, wo im vergangenen Monat in einem ehemaligen Löschwasserbecken Munition und Sprengmittel gefunden wurden.

 

+++Update+++

 

Die Landeshauptstadt München übernimmt einen Großteil der Folgekosten des Sprengmittelfunds auf den Grundstücken Zwergackerweg 3 und Obere Hausbreite 6 und 6a in Freimann. Das hat der Stadtrat in seiner heutigen (05.04.) Vollversammlung beschlossen. Die übernommenen Kosten umfassen insbesondere den Verwaltungsaufwand, die Beauftragung des Sicherheitsdiensts, die Absperrungen, die Evakuierung der Sperrzone und die Hotelunterbringung der betroffenen Anwohner. Aufgrund der Kostenhöhe und der enormen Menge der gefundenen Sprengmittel, rund zehn Tonnen, sieht die Landeshauptstadt hier einen einmaligen Ausnahmefall und will die betroffenen Eigentümer vor dem finanziellen Ruin bewahren.

 

Der Sprengmittelfund ist in einem ehemaligen betonierten Löschwasserbecken aus dem Zweiten Weltkrieg, das in unmittelbarer Nähe eines Panzerschießstands und mehrerer oberirdischer Munitionsbunker lag. Dieses Löschwasserbecken befindet sich auf den Grundstücken Zwergackerweg 3 und dem angrenzenden Grundstück Obere Hausbreite 6 und 6a. Das Becken ist rund 15 Meter breit, mehr als 22 Meter lang und etwa 6 Meter tief.

 

Die Kosten für die Entmunitionierung und für die Wiederherstellung auf dem Grundstück Obere Hausbreite 6 und 6a werden von der Landeshauptstadt München getragen.

 

Das Kreisverwaltungsreferat wird zudem beauftragt, unter Zugrundelegung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Eigentümerin des Grundstücks Zwergackerweg 3 zu prüfen, in welcher Höhe sich die Landeshauptstadt München auch hier an den unmittelbaren Entmunitionierungskosten beteiligen kann. Das KVR wird dem Stadtrat dazu einen Vorschlag zur erneuten Entscheidung vorlegen, sobald alle Informationen zu den tatsächlich angefallenen Kosten und zu den Vermögensverhältnissen der Eigentümerin vorliegen. Bis zu einer endgültigen Entscheidung tritt die Landeshauptstadt München ohne Anerkennung einer Rechtspflicht in Vorleistung.

 

Außerdem wird das KVR beauftragt, mit dem Freistaat Bayern und der Bundesrepublik Deutschland hinsichtlich einer Beteiligung an den angefallen Kosten in Verhandlungen zu treten und dem Stadtrat über das Ergebnis der Verhandlungen zu berichten.

 

Die vollständige Beseitigung der Sprengmittel dauert noch bis voraussichtlich Samstag, 8. April, 19 Uhr. Die Arbeiten sind so weit vorangeschritten, dass ab heute Abend die Sperrzone auf einen Radius von 50 Metern um das ehemalige Löschwasserbecken reduziert werden kann. Diese innere Sperrzone bleibt wie bisher und bis zum Abschluss der Sprengmittelbeseitigung rund um die Uhr geschlossen. Die äußere Sperrzone im Bereich 50 bis 100 Meter um den Fundort wird gemäß Gefährdungseinschätzung des Sprengmeisters gelockert, da ein Großteil der Sprengmittel entfernt ist. Die Bewohner der äußeren Sperrzone können wieder in ihren Häusern und Wohnungen übernachten und müssen die Sperrzone nur noch zwischen 7 und 18 Uhr verlassen.

 

Allen Bewohnerinnen und Bewohnern der inneren und der äußeren Sperrzone werden auch weiterhin und bis zum Abschluss der Sprengmittelbeseitigung bei Bedarf Hotelzimmer zur Verfügung gestellt.

Die schlechte Nachricht: Nachdem die Sperrfrist im Umkreis von 100 Metern um das betroffene Areal nun bereits mehrmals verlängert werden musste, ist dies nun erneut der Fall. Statt wie nach letztem Stand vorgesehen bis zum 05. April, dauern die Bergungsmaßnahmen nun voraussichtlich noch bis zum Samstag, den 08. April, um 19 Uhr an. Dann kann die Grube hoffentlich für geleert erklärt werden und wieder etwas Ruhe in der Straße einkehren.

 

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Melitta Meinberger hingegen wird wohl noch lange mit den Folgen zu kämpfen haben

 

 

 

Die gute Nachricht betrifft hingegen nur einen Teil der derzeit betroffenen Bewohner. Die Bergungsarbeiten sind mittlerweile offenbar so weit fortgeschritten, dass die Sperrzone im Umkreis von 100 Metern ab Mittwoch, 19:00 Uhr, auf 50 Meter verkleinert werden kann. Alle Bewohner der weiter als 50 Meter entfernten Wohnungen können dann zumindest über Nacht wieder in ihren trauten Heimen übernachten, zwischen 7 und 18 Uhr bleibt die Zone jedoch auch für sie weiterhin tabu.

 

Am Mittwoch können die Bewohner der Sperrzone unterdessen ihre Wohnungen ein weiteres Mal für zwei Stunden betreten. Von 19 bis 21 Uhr ist der Zeitrahmen geplant. Weitere Informationen für die Anwohner gibt es weiterhin unter der Telefonnummer 2353-55555.

 

 

Der Munitionsfund hatte erhebliche Auswirkungen für Bewohner und Behörden

 

 

kw/Landeshauptstadt München

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