Di, 20.05.2014 , 12:22 Uhr

NSU-Prozess: Wie flogen die Täter auf?

Im NSU-Prozess geht es am heutigen Dienstag (9.30 Uhr) zum ersten Mal um das Auffliegen des «Nationalsozialistischen Untergrunds» am 4. November 2011. Es war der Tag, an dem Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in ihrem brennenden Wohnmobil in Eisenach starben und wenig später Beate Zschäpe die Fluchtwohnung des Trios in Zwickau in Brand steckte. Was an diesem Tag geschah, ist bis heute nicht restlos geklärt und Gegenstand zahlreicher Spekulationen.

 

In diesem Aufklärungsverfahren wurde schon ein wichtiger Schritt getan: durch die Aussage des Sparkassen-Filialleiters, der bei dem Überfall zugegen war, der das Trio letztendlich auffliegen ließ.

 

Der Bankraub des «Nationalsozialistischen Untergrunds» (NSU) ereignete sich wenige Stunden, bevor Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in ihrem brennenden Wohnmobil starben. Wenig später steckte Zschäpe die Fluchtwohnung des Trios in Brand.

Der Zeuge sagte vor dem Oberlandesgericht München aus, er habe am 4. November 2011 in seinem Büro gesessen, als er aus dem Kundenraum Schreie gehört habe. Zwei Männer seien mit einer Maske, die dem Horrorfilm «Scream» nachempfunden gewesen sei, und einer Gorilla-Maske maskiert gewesen.

Einer der Täter habe ihm dann eine Waffe an den Kopf gehalten. Der andere habe eine Kollegin «um einen Tisch gejagt». Seine Mitarbeiter hätten den Männern alles verfügbare Geld in einer roten Sparkassentasche gegeben. Mit knapp 72 000 Euro seien die beiden Männer geflohen. Wenig später sei die Polizei eingetroffen.

Anders als bei allen Taten zuvor wurden die Täter diesmal entdeckt. Erst nach dem 4. November 2011 stellte sich heraus, dass zehn fremdenfeindliche Morde, zwei Sprengstoffanschläge und zahlreiche weitere Banküberfälle auf das Konto des NSU gehen.

 

Das Gericht hat für Dienstag fünf Zeugen geladen. Drei von ihnen sollen berichten, was sich in den Räumen der Sparkasse ereignete. Die beiden anderen haben beobachtet, was sich rund um das Wohnmobil abspielte. Erst nach dem 4. November 2011 stellte sich heraus, dass zehn fremdenfeindliche Morde, zwei Sprengstoffanschläge und zahlreiche weitere Banküberfälle auf das Konto des NSU gehen.

 

 

 

 

jn / dpa

NSU-Prozess Zschäpe
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