Fr, 12.12.2014 , 11:15 Uhr

Prominentes Tierreich: Die Tiere des Jahres 2014

Im Jahr 2014 haben es nicht nur viele Menschen zu einer solchen Prominenz gebracht, dass sie in einem Jahresrückblick erwähnt werden müssen.

Die Nachrichtenagentur dpa hat jetzt die Liste „Die Tiere des Jahres 2014“ herausgegeben.

 

Von Eisbären-Zwillingen bis zu rabiaten Schildkröten

Auf Pfoten, mit Krallen oder Flossen: Auch in diesem Jahr haben wieder einige Tiere in Bayern für Schlagzeilen gesorgt.

NOBBY UND NELA

Sie waren die Stars im Münchner Zoo: Die kleinen Eisbären-Zwillinge Nobby und Nela sorgten im März für einen Ansturm auf den Tierpark Hellabrunn. Mutter Giovanna hatte die Jungen schon Ende 2013 zur Welt gebracht. Eine Kamera filmte ihr Leben in der Höhle. Interessierte konnten die Tiere via Internet verfolgen. Im Frühjahr hatten die damals 14 Wochen alten Polarbären-Jungen dann ihren ersten öffentlichen Auftritt – vor fast 100 Journalisten.


WELPEN

76 kleine Hunde aus Osteuropa hat der Zoll Anfang März auf der Autobahn bei Nürnberg entdeckt. Die Welpen waren allesamt viel zu jung für einen Transport und hätten noch von ihrer Mutter gesäugt werden müssen. In dem Fahrzeug waren fast 20 Rassen vom Malteser bis zum Staffordshire Bullterrier. Einige Welpen starben in den Tagen danach. Für die meisten wurde in ein neues Zuhause gefunden. Nach Angaben von Tierschützern sollten die Hunde aus der Slowakei nach Spanien gebracht und dort verkauft werden. Die oft im Internetangebotenen „Billig-Welpen“ seien meist krank und traumatisiert.


ARION

Tierische Liebesgeschichte mit Happy End: Ein vermisster Kater konnte nach zwölf Jahren seinem Herrchen zurückgegeben werden. 2002 hatte ein Student Arion in München als vermisst gemeldet. Im April wurde der Kater im Tierheim abgegeben. Die Mitarbeiter lasen den Chip der Katze aus, auf dem die Besitzerdaten gespeichert sind, und stießen auf die Vermisstenanzeige von damals. Der Kater war wohl auf einem Baugerüst vor einer Wohnung herumgeklettert und von den Bewohnern „einkassiert“ worden. Der rechtmäßige Besitzer ist heute Tierarzt im westfälischen Minden und freute sich unglaublich, seinen Kater wieder zu sehen. Auch der Kater war sofort zutraulich.


WÖLFE

Ende Mai wurde südlich von Oberstdorf erstmals ein Wolf gesichtet. Das Tier stammte aus einer Population in den Südwestalpen, also aus der Schweiz, Italien oder Frankreich. Im Frühjahr war auch in Oberbayern ein Wolf gesehen worden. Ende März hatte ein Rüde im Landkreis Rosenheim eine Hirschkuh gerissen. Wenige Tage später war ein Wolf im Landkreis Erding gesehen worden.


KIANO

Drama im Zoo: Eine Giraffe ist in Augsburg von einem Zebra derart erschreckt worden, dass sie gegen eine Metallabsperrung rannte und tödlich verletzt wurde. Das Zebra war im Mai in die benachbarte Giraffen-Anlage gesprungen. Giraffe Kiano ergriff die Flucht, prallte gegen eine Absperrung und erlitt einen Schädelbruch.


LUMPELE

Im Streit um eine entlaufene Katze hat eine Richterin den Stubentiger vor Gericht zitiert. Lumpele sollte im Juni vor dem Amtsgericht Ansbach mit ihrem Verhalten zeigen, wem das dreijährige Tier gehört. Die grau-getigerte Katze war ausgebüxt und landete bei einer Frau, die Lumpele nicht mehr hergeben wollte. Die Besitzer der Katze verklagten sie. Auf Anordnung des Gerichts musste die Frau die Katze zur Verhandlung mitbringen und auf dem Parkdeck des Gerichts frei laufen lassen. Die Richterin wollte so feststellen, ob sich das Tier bei einem der Beteiligten zutraulich zeigt. „Lumpele“ flüchtete aber sofort unter ein Auto.

SUAREZ

Pünktlich zum Sommerloch war sie wieder da: Die bissige bayerische Schnappschildkröte. Diesmal suchte man in Franken nach dem vermeintlichen Ungeheuer. Anfang Juli wollte ein junges Pärchen ein großes Exemplar nahe Erlangen gesehen haben. Stadt und Landratsamt warnten an dem Karpfenteich mit Schildern vor dem gepanzerten Beißer, auch Fallen wurden aufgestellt. Vergeblich. Bis zum Winter wurde die Schildkröte nicht mehr gesehen. Das Tier bekam den Spitznamen Suarez – nach dem uruguayischen Fußballspieler, der mit einer Beißattacke im WM-Spiel gegen Italien für Aufregung sorgte.

KÜHE

Rindviecher trampelten im Sommer in Österreich eine deutsche Wanderin tot. Die 45 Jahre alte Frau war mit ihrem Hund auf einem Wanderweg durch eine Weide unterwegs, als die Tiere plötzlich seitlich auf sie zuliefen. Die Herde soll es dabei auf den angeleinten Hund der Frau abgesehen haben. Auf Schildern hatte der Bauer an den Zugängen zur Weide geraten, Abstand zu den Tieren zu halten.


SAMMY

Kleiner Hund auf großer Fahrt: Ein Yorkshire-Terrier ist in Oberbayern von zu Hause ausgerissen und mit dem Zug nach München gefahren. Der zweijährige Rüde namens Sammy entwischte Anfang Oktober in seinem Heimatort zwischen Neufahrn und Freising durch das offene Gartentor, spazierte sieben Kilometer an der Isar entlang und sprang in Freising in den Zug nach München. Reisende wurden auf Sammy aufmerksam und übergaben ihn der Zugbegleiterin. Sie brachte ihn zur Bundespolizei am Münchner Hauptbahnhof, wo ihn seine Besitzerin abholte. Es war nicht das erste Mal, dass Sammy allein auf Reisen ging.

TIGER

Die Polizei in Sachsen zog Mitte Oktober einen völlig maroden Lastwagen mit zwei Tigern aus dem Verkehr. Der Sattelzug war auf dem Weg von Polen zu einem Zirkus in Mittelfranken. Der Lastwagen fiel den Beamten auf, weil er sich mit Tempo 25 über die Autobahn quälte. Die Reifen waren defekt, und der Fahrer hatte keine Papiere für die Bengal-Tiger. Der Laster wurde abgeschleppt und umgehend stillgelegt. Nach mehreren Tagen brachte ein freiwilliger Helfer die im Vogtland gestrandeten Zirkus-Tiger an ihren Bestimmungsort in Bayern.

DELFINBABY

Monatelang hatte sich der Nürnberger Zoo darauf vorbereitet: Ende Oktober gab es den langersehnten Nachwuchs bei den Delfinen. Das 15 Jahre alte Weibchen Sunny brachte nach zweistündiger Geburt ein gesundes Kalb zur Welt. Nach Angaben des Tiergartens lief alles «bilderbuchmäßig». Zu sehen bekam die Öffentlichkeit das Tierkind aber sicherheitshalber erst einmal nicht. Das vor drei Jahren eröffnete Delfinarium war nach Misserfolgen bei der Nachzucht von Delfinen in die Kritik geraten. Innerhalb weniger Jahre starben sieben Kälber in Folge. Tierschützer sahen darin einen Beleg dafür, dass die Nachzucht in Delfinarien von vornherein zum Scheitern verurteilt sei.

adc / dpa

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