Unter dem Motto „Schluss mit dem NSU-Schauprozess – Freiheit für Ralf Wohlleben“ demonstrieren am Dienstagmorgen direkt am Oberlandesgericht knapp 10 Rechtsextremisten in München. Rund 100 Gegendemonstranten stehen ihnen gegenüber.
In der Nymphenburger Straße (direkt beim Oberlandesgericht in München) demonstrierten am Dienstagmorgen rund 10 Rechtsextremisten, die sich für die Freilassung von Ralf Wohlleben einsetzen. Dem EX-NPD-Mitglied wird vorgeworfen, den Nationalsozialistischen Untergrund(NSU) mit Waffen und Munition beliefert zu haben, u.a. geht es auch um die Tatwaffe, mit der Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt ihre Mordserie verübt haben sollen. Deshalb sitzt Wohlleben in Untersuchungshaft. Bereits im Dezember hatte sich die Bundesanwaltschaft gegen eine Freilassung Wohllebens ausgesprochen. Sie halte ihn weiterhin für dringend tatverdächtig und schließt auch eine Fluchtgefahr nicht aus. Zu der Demo aufgerufen hatte die Münchner Partei „Die Rechte“.
Im Vorfeld war der Ort der Demo bereits einmal verlegt worden:
Die Demonstration sei eine unglaubliche Provokation für alle Opfer des NSU und deren Angehörigen“ – so das Münchner Bündnis gegen Naziterror und Rassismus, das zum Gegenprotest laut erster knapp 100 Personen mobil gemacht hat. Rund 70 Polizisten waren deshalb im Einsatz.
Im NSU-Prozess selbst wollte das Oberlandesgericht München am Dienstag weitere Zeugen aus dem Umfeld des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ vernehmen. Wegen einer Erkrankung von der Hauptangeklagten Beate Zschäpe wurde der Prozesstag allerdings verschoben.