Weil er 52 Mal im Zeitraum eines Jahres beim Schwarzfahren erwischt worden war, ist ein vorbestrafter Tölzer nun vom Wolfratshauser Amtsgericht zu zwei Jahren Haft verurteilt worden.
Wie der Münchner Merkur berichtete, ist der Mann im Zeitraum zwischen Mai 2014 und Mai 2015 auf der Strecke zwischen Tölz und Augsburg immer wieder ohne Fahrschein erwischt worden, teilweise bis zu vier Mal am Tag. Der mittellose Mann war auf die Bahn angewiesen, um seine hochschwangere Freundin in Augsburg zu versorgen.
Er sei doch gezwungen gewesen, sich um seine Freundin zu kümmern, rechtfertigte der 32-Jährige die zahlreichen Fahrten ohne Ticket. Zu ihr nach Augsburg habe er aufgrund seiner Vorstrafen nicht ziehen können, das hätte das Jugendamt nicht erlaubt. Und nach Tölz zurückkehren musste er immer wieder, da er Termine beim Arbeitsamt gehabt habe.
Der Mann kam in diesem Zeitraum außerdem Bewährungsauflagen nicht nach – er ließ Termine verstreichen und gab Drogentests nicht ab. Doch auch diese Versäumnisse seien auf die Sorge um seine Freundin zurückzuführen.
Richter Helmut Berger versicherte zwar, dass sich diese Tatsachen als strafmildernd auswirken, aber sie würden das Vergehen nicht entschuldbar machen. So verurteilte er den Tölzer letztlich zu einem Jahr und zwei Monaten Gefängnis für das Schwarzfahren und zu weiteren zehn Monaten, da er diverse Urinproben nicht abgegeben hatte, die er wegen vorangegangener Delikte hätte abgeben sollen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, der Angeklagte hat angekündigt, in Berufung zu gehen.