Oberammergau – Bei einem Lawinenabgang in den Ammergauer Alpen ist eine Skitourengeherin verschüttet und schwer verletzt worden. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, war die 46-Jährige am Vortag mit einer Gruppe an der 1929 Meter hohen Scheinbergspitze unterwegs.
Bei der Abfahrt wurde die Frau aus dem Landkreis Weilheim-Schongau von einem Schneebrett erfasst, das von weiter oben ausgelöst wurde. Ihre Begleiter, darunter auch der Ehemann der Frau, konnten die Verunglückte lebend bergen. Sie wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht.
Die Schneefälle der vergangenen Tage und starker Wind sorgen in den höheren Lagen des bayerischen Alpenraums wieder für erhebliche Lawinengefahr. Unterhalb der Waldgrenze wird die Gefahr als mäßig eingestuft, wie es im Lawinenlagebericht vom Dienstag heißt. Erhebliche Lawinengefahr ist die mittlere der fünf Gefahrenstufen. Die Einstufung reicht von gering bis sehr groß.
(dpa)
Polizeibericht:
Am Montag, den 06.04., kam es im Gemeindebereich Oberammergau gegen 11.00 Uhr zu einem Lawinenabgang an der Scheinbergspitze. Eine 46jährige Skitourengeherin aus Habach ging zusammen mit ihrem Ehemann und zwei weiteren Zeugen eine Skitour auf die Scheinbergspitze im Ammertal. Bei der Abfahrt von der Scheinbergspitze fuhr die Gruppe unterhalb des Gipfels liegende Skidepot in den Osthang ein. Die Geschädigte befuhr den Hang als Letzte.
Während sie sich noch im Hang befand, fuhr ein zunächst unbekannter Tourengeher vom Gipfel in den oberen Teil des Osthanges und löste dort eine Schneebrettlawine aus, welche die Geschädigte weiter unterhalb erfasste. Die Begleiter der Frau, die von der Lawine nicht erfasst wurden, machten sich sogleich an die Rettung der Verunglückten und konnten diese aus der Lawine bergen. Sie wurde mit schweren Verletzungen mittels Hubschrauber ins Klinikum Garmisch verbracht.
Zu Aufnahme des Bergunfalls wurde unter anderem ein Beamter der Polizeiinspektion Penzberg als Mitglied der Alpinen Einsatzgruppe ins Einsatzgebiet verbracht. Nach weiteren Ermittlungen konnte ein 30jähriger Mann aus München ermittelt werden, der zusammen mit einem weiteren Tourengeher in den oberen Teil des Osthanges eingefahren war und die Lawine ausgelöst hatte. Anschließend hatte er bei der Suche nach der Verunglückten mitgeholfen.
Neben den Rettungskräften der Bergwacht war ein Polizeihubschrauber im Einsatz, der zuerst einen Polizeibergführer mit Lawinenhund, im Anschluss zwei weitere Mitglieder der Alpinen Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd an die Einsatzstelle geflogen hatte.