Viele Meldungen sind schlechte Nachrichten – von Toten, Schäden und viel Leid. Doch immer wieder bergen gerade Polizeiberichte Grund zum Schmunzeln. Eine Auswahl der kuriosen Meldungen des zu Ende gehenden Jahres aus Bayern:
Delikates Urteil: Wegen einer geklauten Kalbsleber hat das Münchner Amtsgericht im Januar einen Mann zu einer Geldstrafe von 208 000 Euro verurteilt. Der Angeklagte hatte zugegeben, vier Mal Kalbsleber im Wert von 13 bis 47 Euro in Obsttüten umgepackt zu haben, um sie an einer Selbstbedienungskasse als billigeres Produkt abzurechnen. Laut Gericht verfügt der Kaufmann über monatliche Einkünfte von mindestens 24 000 Euro, was bei der Bemessung der Strafe zugrunde lag.
Falsch verbunden: Ohne Führerschein und betrunken hat ein 16 Jahre alter Autofahrer die Polizei während seiner illegalen Spritztour um und durch München per Telefon auf dem Laufenden gehalten. Dreimal wählte er im Januar die Notrufnummer und plauderte über seine Aufenthaltsorte und den nicht vorhandenen Führerschein – in der Annahme, mit seinem Vater zu telefonieren.
Verdächtiges Früchtchen: Einer verdächtigen Avocado hat die Münchner Polizei im Juni nachgespürt. Die Kundin eines Discounters hatte sich bei den Beamten gemeldet, weil sie „einen Gegenstand“ entdeckt hatte, aus dem ein Draht herausragte. Die Polizisten gingen anhand der Schilderungen von einer Sprengvorrichtung aus. Auf dem Revier sezierten sie dann die Frucht und konnten Entwarnung geben.
Flucht vorm Sauger: Ein automatischer Staubsauger hat einen Jugendlichen in München Ende Mai in Angst und Schrecken versetzt und einen Polizeieinsatz ausgelöst. Der 16-Jährige war alleine zuhause, als er kurz vor Mitternacht verdächtige Geräusche aus einer anderen Etage hörte und in der Annahme, dass gerade Einbrecher im Haus waren, aus einem Fenster im zweiten Stock in den Garten sprang. Er rettete sich zu einem Nachbarn, der die Polizei rief. Die Beamten konnten schnell entwarnen: Sie fanden einen festgefahrenen Saugroboter.
Aller Abschied fällt schwer: Mit Klebeband hat sich eine Oktoberfest-Besucherin selbst an eine Trage gefesselt, um noch ein wenig länger auf der Sanitätswache bleiben zu können. Das berüchtigte Festbier hatte der 21-Jährigen so sehr zugesetzt, dass sie im Sanitätsbereich aufgepäppelt werden musste. Als ihr Freund, der sich rührend um sie kümmerte, zwei Stunden später mit der Frau von der Wache aufbrechen wollte, begann sie bitterlich zu weinen und griff als Protest zum Klebeband. Letztlich überwand sie sich dann doch und stürzte sich mit ihrem Freund erneut in den Wiesn-Trubel.
Unbekanntes Flugobjekt: Einem 22-jährigen Autofahrer ist im Januar in Niederaichbach (Landkreis Landshut) ein Dönerspieß entgegengeflogen. Der prallte gegen Kühlergrill und Stoßstange des Wagens. Woher das ungewöhnliche Geschoss kam, war schnell geklärt: Ein Kleinlaster hatte den Spieß verloren. Es blieb ein Schaden von rund 500 Euro.
Nicht nur Gutes kommt von Oben: Das Auto eines Mannes in Passau ist mit mehreren Hundert Litern Gülle geflutet worden. Auf der Gegenspur hatte ein Traktorfahrer im Juli wegen Arbeiten am Straßenrand abbremsen müssen. Dabei öffnete sich eine Luke des Gülle-Anhängers und bis zu 300 Liter der stinkenden Biomasse ergossen sich über die Fahrbahn und durchs offene Fenster in den Innenraum des Autos.
Einbrecher mit Biss: Ein Einbrecher hat im Juli in einer Gaststätte in Thierstein (Landkreis Wunsiedel) zwei Pizzen gebacken, einen Kaffee gemacht und einen Cognac getrunken. Danach suchte der Täter durch ein Fenster das Weite.
dpa/lby